Schülerinnen und Schüler kehrten nach den Weihnachtsferien wieder in den Präsenzunterricht zurück.  (Symbolbild).

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Schulstart nach Ferien: Wenn das Zittern in der Nacht gut endet

dzCoronavirus in Fröndenberg

Ungewissheit und Sorgen begleiteten die Wiederkehr der Schüler nach den Weihnachtsferien. In Fröndenberg gelang das neue Testverfahren reibungslos. Trotzdem gibt es auch Bedenken.

Fröndenberg

, 11.01.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war keine einfache Nacht für Silke Lakrabi. Erst am frühen Dienstagmorgen (11. Januar) gab es dann die große Erleichterung: Alle Corona-Tests der Gemeinschaftsgrundschule in Fröndenberg sind negativ. „Vorher hatte ich etwas Bauchschmerzen, ob alles klappt – gerade wegen des neuen Verfahrens“, erzählt die Schulleiterin.

Die Erleichterung ist ihr anzumerken. „Es war ein schöner Wochenstart für alle. Die Kinder freuen sich, wieder da zu sein und auch das neue Verfahren verlief unproblematisch“, ergänzt Lakrabi.

Pool- und Einzelprobe bei Grundschülern

Mit dem Schulstart nach den Weihnachtsferien änderte sich einiges an den Bildungseinrichtungen. An allen Grund- und Förderschulen sowie den Schulen mit Primarstufe geben nun alle Schülerinnen und Schüler eine Pool- und Einzelprobe im Rahmen der PCR-Lolli-Testung ab. Vorher gab es nur eine Pool-Testung - sprich: Die ganze Klasse wurde getestet.

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Zudem wurde der bekannte Testrhythmus fortgesetzt: An Grund- und Förderschulen sowie den Schulen mit Primarstufe wird zweimal wöchentlich getestet.

Mit der Einzelprobe wurde das Lolli-Testverfahren optimiert. Mit der sogenannten Rückstellprobe können nun einzelne positive Fälle schneller identifiziert werden. Durch die so mögliche Beschleunigung der Übermittlung der Testergebnisse bleibt den nicht infizierten Schülerinnen und Schülern im Falle eines positiven Pools ein Tag in Quarantäne erspart.

„Wir können bedenkenlos Unterricht machen“

„So bekommen die Eltern schnell Bescheid – sowohl die des infizierten Kindes als auch von allen anderen Kindern der Klasse, die dann ihr Kind bedenkenlos in die Schule schicken können“, sagt Monika Corbach, Schulleiterin der Overbergschule. Neu ist zudem, dass die Eltern direkt vom jeweiligen Labor über die Ergebnisse der Tests informiert werden. Auch für die Schule sind die Resultate einsehbar.

Auch an ihrer Schule gab es bei Testungen am ersten Schultag nach den Ferien keinen positiven Fall – genauso wie an der Gesamtschule, wie Schulleiter Klaus de Vries bekanntgab. Die Erleichterung war auch Corbach anzumerken. „Wir können bedenkenlos Unterricht machen.“ Auch an der Sonnenbergschule gab es keine positiven Tests, wie Schulleiterin Bettina Pries mitteilte.

„Bei zu hohen Werten wäre Distanzunterricht vernünftig“

Bereits in den vergangenen Monaten gab es in Fröndenberg nur wenige Corona-Fälle an Schulen. Deswegen sagt Monika Corbach – auch mit Blick auf die aktuellen Testergebnisse – auf die Frage nach Präsenzunterricht: „Warum sollen wir die Kinder nach Hause schicken? Der Unterricht ist das, was uns noch bleibt – trotz der Einschränkungen. Die Kinder brauchen das.“

Ihre Kollegin Lakrabi ist da etwas anderer Meinung. Sie hält den Präsenzunterricht für das Ziel – auch in der Hoffnung, dass alle negativ bleiben, sagt aber: „Wenn die steigenden Zahlen irgendwann zu hohe Werte erreichen, dann wäre der Wechsel in den Distanzunterricht vernünftig. Die Sicherheit geht vor und steht an erster Stelle.“ Man habe gezeigt, dass der Distanzunterricht sehr gut funktionieren könne.

„Ein vorübergehender Wechselunterricht wäre sinnvoller gewesen“

Auch die Gesamtschule Fröndenberg hat mit dem Distanzunterricht bisher gute Erfahrungen gemacht. Man sei dafür ausgestattet, die Schüler via Videokonferenzen erreichbar, berichtet Schulleiter Klaus de Vries. „Damit kann man eine Zeit überbrücken“, sagt er. Wichtig sei aber, und das habe man gemerkt, dass die Kinder vor Ort in der Schule sind.

Bettina Pries, Schulleiterin der Sonnenbergschule meint dazu: „Angesichts der hohen Infektiosität der Omikron-Variante wäre ein vorübergehender Wechselunterricht in meinen Augen sinnvoller und damit nachhaltiger gewesen. Dadurch hätten sicher mehr potentielle Ansteckungsmöglichkeiten vermieden werden können.“