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Politik ebnet den Weg für Unnas erstes Stadttaubenkonzept
Tauben in Unna
Das Taubenproblem in Unna soll strukturiert und tierschonend angegangen werden. In einem ersten Schritt könnten bald Standorte für Taubenhäuser geprüft werden.
Mal sind es ihre Hinterlassenschaften auf städtischem Mobiliar, mal ist ein Tier in einem leer stehenden Geschäft gefangen und leidet vor den Augen von Passanten: In den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren sorgten Stadttauben immer wieder für Aufsehen und Ärger in Unna. Jetzt wird die Stadt das Problem professionell angehen: mit einem Taubenkonzept.
Selten einig waren sich in diesem Punkt alle Beteiligten im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch. Von einem Stadttaubenkonzept würden Tauben, Fußgänger und Immobilienbesitzer, wie es der CDU-Fraktionsvorsitzende Rudolf Fröhlich formulierte, gleichermaßen profitieren.
Auch die Verwaltung sperrt sich der Idee eines Konzepts und als Schritt eins dem Bau eines Taubenhauses keineswegs. Vorab klar müsste allerdings sein, dass es genug Ehrenamtliche gibt, die sich um ein Taubenhaus auch kümmern. Denn dazu reichten die Kapazitäten der Stadt nicht aus.
Verwaltung wartet noch auf Infos
Noch seien eine entsprechende Liste und auch Standortvorschläge des Tierschutzvereins nicht an richtiger Stelle angekommen. Sobald alle Informationen vorliegen, würde die Verwaltung auch mit ihrem Teil der Arbeit beginnen und die Standorte prüfen.
Ein möglicher von mehreren dieser Standorte wäre der Westfriedhof. Auf die Kritik, ein Taubenhaus auf dem Friedhof sei doch pietätlos – mit Blick auf die Verschmutzung von Grabsteinen – reagierte Grünen-Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel: Tauben würden ihren Kot dort hinterlassen, wo sie wohnen. So befremdlich das auch klingt. Das wäre dann der Taubenschlag und eben kein Grabstein oder die City.
Mit der Werkstatt im Kreis Unna habe sich auch schon jemand gefunden, der einen Taubenschlag bauen würde, konnte die Politik verkünden. Einigen geht es nun gar nicht schnell genug, eine erste Taubenunterkunft umzusetzen. So könnte auf dem Friedhof ein erstes von mehreren Taubenhäusern „zur Probe“ aufgestellt werden, lautete ein Vorschlag.
Konzept muss gut durchdacht sein
SPD-Fraktionsvorsitzender Sebastian Laaser mahnte allerdings, alle Schritte gut zu durchdenken. Denn von alleine würden die Tauben nicht in ihre neuen „Wohnungen von der Werkstatt“ umziehen. In der Tat müssten die Tiere dort hin gelockt werden, stimmte Claudia Keuchel zu. All das spricht umso mehr dafür, dass ein gut durchdachtes Stadttaubenkonzept der richtige Weg für Unna ist. In diesem Punkt gab es ein einstimmiges Abstimmungsergebnis.
Jahrgang 1988, aufgewachsen in Dortmund-Sölde an der Grenze zum Kreis Unna. Hat schon in der Grundschule am liebsten geschrieben, später in Heidelberg und Bochum studiert. Ist gerne beim Sport und in der Natur.
