Einst wirkten die beiden Hauptachsen der Unnaer Fußgängerzone wie aus einem Guss: Sowohl an der Massener als auch an der Bahnhofstraße unterstrichen die Natursteinbeläge das historisch anmutende Ambiente der Unnaer Altstadt.
Nur: An der Massener Straße begann das angedeutete Kopfsteinpflaster schon kurz nach der Verlegung in den 90er-Jahren zu wackeln. Stetigem Flickwerk, das zum Schluss nur noch lieblos mit Kaltasphalt ausgeführt wurde, folgte schließlich ein Neubau.
Dessen Fertigstellung stellt inzwischen auch die Bahnhofstraße in den Schatten. Zwar ist der Zustand der Bodenbeläge an Unnas 1a-Meile noch immer deutlich besser als der Zustand der „alten“ Massener Straße vor dem Neubau, doch gestalterisch fällt die Bahnhofstraße plötzlich ab. Was drei Jahrzehnte lang historischen Charme in die Stadt brachte, wirkt im Vergleich zur „neuen“ Massener Straße eher altbacken.
Massener und Bahnhofstraße passen nicht mehr zusammen
Auch Bürgermeister Dirk Wigant verwies nun auf den gestalterischen Kontrast zwischen den beiden Hauptarmen der Fußgängerzone, als er mit Kämmerer Michael Strecker den aktualisierten Investitionsplan der Stadt vorstellte. Ein Schwergewicht in dem Papier ist deshalb der „Zweite Bauabschnitt“ der Fußgängerzone.

Er erstreckt sich über die Bahnhofstraße, die Gesellschaftsstraße und die Niesenstraße. Der zunächst noch sehr grobe Fahrplan sieht 2024 als Jahr für die Planung vor, 2025 und 2026 als Bauzeitraum. Abweichungen davon darin sind nicht auszuschließen: Politische Diskussionen, Personalengpässe im Rathaus und in Planungsbüros sowie die Unwägbarkeiten bei der Beantragung von Fördergeldern sind immer für eine Verzögerung gut. Eher grob umreißen lassen sich derzeit die Kosten. Insgesamt 3,5 Millionen Euro will Kämmerer Strecker in Haushalt und Finanzplanung einstellen.
Gestaltung wird in diesem Jahr erarbeitet
Wie das neue Gesicht der Bahnhofstraße nach einem Umbau aussehen könnte, ist derzeit noch der Vorstellungskraft überlassen. Allerdings dürfte Wigants Verweis auf den gestalterischen Kontrast zwischen neuer und alter Fußgängerzone darauf hindeuten, dass der zweite Bauabschnitt vom Ergebnis des ersten inspiriert werden könnte.
Dort entschied sich die Stadt beim Neubau für große Betonsteinplatten in hellerer Tönung. Gestalterisch erhielt die Massener Straße eine dezent moderne Note, funktionale Verbesserungen wie die taktile Führung für Sehbehinderte und eine aufgeräumtere Anordnung von Bäumen, Bänken, Mülleimern und Spielgeräten. Ein Blickfang kommt erst nach Sonnenuntergang zur Geltung: ein „pulsierendes“ Leuchtband als Hinweis auf das nahe Lichtkunstzentrum.
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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 23. Januar 2024.