Naturschützer widersprechen Keine Folie für den undichten Teich im Unnaer Bornekamp!

Naturschützer: Keine Folie für undichten Teich im Bornekamp
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Auch wenn die Entscheidung noch aussteht, scheint eine Abdichtung mit konventioneller Teichfolie für den Ersten Teich im Bornekamp zu einer immer wahrscheinlicheren Option zu werden. Zu groß sind inzwischen die Zweifel daran, dass sich das Teichbecken mit Tongrund hinreichend abdecken lässt. Ratsherr Klaus Tibbe (SPD) sprach sich zuletzt für eine baldige Entscheidung aus, um das Projekt Teichneubau endlich zum Abschluss zu bringen.

Darauf reagiert nun eine Gruppe von Naturschützern, die mit einer gemeinsamen Erklärung an die Öffentlichkeit tritt. Sie lehnen eine Folienabdichtung aus mehreren Gründen ab und fordern, den naturnahen Zustand beizubehalten, den der Teich trotz seiner Mängel habe.

Ein junges Biotop würde gleich wieder zerstört

Hinter dieser Stellungnahme stehen dem Vernehmen nach vier Köpfe, die betonen, auch der Schutzgemeinschaft Bornekamp anzugehören. Namentlich bekannt sind Andreas Förster vom Nabu und Antje Bansi.

Ein aus Sicht der Verfasser starkes Argument gegen den Einzug einer Teichfolie ist, dass das Biotop, das sich inzwischen in und an dem Teich gebildet hat, mindestens wieder auf Null gesetzt würde. Längst habe sich dort „eine Lebensgemeinschaft aus Tieren und Pflanzen etabliert“. Amphibienarten wie Erdkröten, Berg- und Teichmolche seien zu beobachten, ebenso an Wasser gebundene Insekten wie Libellen, Schwimmkäfer, Wasserwanzen und Kleinkrebse. Auch brütende Vogelarten würden bei einem Umbau vergrämt.

Auch keine Garantie für dauerhafte Dichtheit

Die Verfasser der Stellungnahme gehen davon aus, dass eine Teichfolie im Frühjahr oder Sommer eingelegt würde, weil sie ansonsten wohl zu steif für die Verlegung sei. Auch, wenn sie im Herbst eingezogen würde, käme es zur Vernichtung der Larvenstadien von Wasserinsekten. Die gepflanzte und sich gerade entwickelnde Ufervegetation würde bei einem weiteren Eingriff erneut zerstört werden.

Zweifel äußern die Naturschützer daran, dass ein Folienteich mit einem naturnah abgedichteten Becken hinsichtlich seiner ökologischen Wertigkeit gleichziehen könne. „Die Zersetzungsprozesse in einem Gewässer mit Plane würden anders ablaufen als in einem Gewässer, das Kontakt mit einem natürlichen Untergrund hat. Es dürfte schneller zur Algen- und Faulschlammbildung kommen“, gibt Antje Bansi zu bedenken.

Zudem sei das Einziehen einer Plane alles andere als klimafreundlich: Bei der Herstellung und Verlegung der Plane werde wieder klimaschädliches CO2 ausgestoßen.

Doch auch abseits der ökologischen Fragen gebe es einen Punkt, den die Stadt berücksichtigen sollte: Auch eine Folie gebe keine Garantie darauf, dass der Teich wirklich dauerhaft dicht ist und bleibt, könne es doch auch zu Beschädigungen der Folie etwa durch Vandalismus kommen.

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