Mobile Fahrzeugsperren Unna investiert 600.000 Euro in die Sicherheit von Veranstaltungen

Stadt kauft mobile Fahrzeugsperren für rund 600.000 Euro
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„Dann werden wir morgen bestellen“, sagte Bürgermeister Dirk Wigant nach der Debatte über die Sicherheit von Veranstaltungen im Rat (10.4.). Zuvor wurde der Vorschlag der Stadtverwaltung, 42 bewegliche Poller anzuschaffen, einstimmig beschlossen. Damit ist der Einbau von versenkbaren Pollern in der Innenstadt aber noch nicht vom Tisch.

Stadt investiert 590.000 Euro

Für die bevorstehende Un(n)a Festa Italiana werden zudem verschiedene mobile Zufahrtssperren angemietet und in der Praxis getestet. Nach dem Fest soll das beste Modell ebenfalls angeschafft werden.

Für den Kauf der 450 Kilogramm schweren „Oktoblocker“, so heißen die mobilen Poller, hat die Stadt 320.000 Euro veranschlagt. Das Anmieten der Zufahrtssperren kostet rund 30.000 Euro, der spätere Kauf rund 240.000 Euro. Insgesamt investiert die Stadt 590.000 Euro in die Sicherheit bei den Großveranstaltungen.

Versenkbare Poller sollen kommen

„Es ist eine erforderliche Maßnahme, die schnell umsetzbar ist“, sagte Rudolf Fröhlich (CDU). Es sei darüber hinaus sinnvoll, auch über versenkbare Poller nachzudenken.

„Wir prüfen, ob versenkbare Poller machbar sind oder nicht“, erklärte der Beigeordnete, Markus von der Heide. Die Fraktion Wir für Unna (WfU) hatte gefordert, den geplanten Umbau der Fußgängerzone zu nutzen, um die versenkbaren Anlagen einbauen zu lassen. Bereits vor mehreren Jahren wurde darüber diskutiert, ehe der Vorschlag 2021 aus Kostengründen verworfen wurde. Mittlerweile, so lassen es die Wortmeldungen in der Ratssitzung erkennen, sind auch versenkbare Poller – trotz der hohen Kosten – gewollt.

Der Marktplatz in Unna ist bei der Festa Italiana 2023 voll mit Menschen.
Die Festa Italiana zieht Tausende Menschen in die Unnaer Innenstadt. © Ray Heese

Die mobilen Sperren sollen Fahrzeuge im Ernstfall zuverlässig stoppen. Sie seien Teil eines Sicherheitskonzepts, das die Stadtverwaltung und Unna Marketing gemeinsam mit der Feuerwehr und der Kreispolizeibehörde entwickelt haben, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Dazu gehört auch Videoüberwachung – nach dem Testlauf im vergangenen Jahr soll sie bei der Festa und dem Stadtfest erneut zum Einsatz kommen.

Ziel der Stadt sei es, die Sicherheit bei stark frequentierten Veranstaltungen weiter zu verbessern – „auch wenn derzeit keine konkrete Gefährdungslage besteht“, so die Stadt.

„Sicherheit hat höchste Priorität“

Bürgermeister Dirk Wigant wird in der Mitteilung aus dem Rathaus folgendermaßen zitiert: „Mit der Entscheidung für moderne Fahrzeugsperren setzen wir ein klares Zeichen: Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger sowie unserer Gäste hat höchste Priorität. Wir handeln vorausschauend, um Veranstaltungen in Unna sicher und zugleich unbeschwert erlebbar zu machen. Dass wir hier im Kreis Unna als erste Kommune vorangehen, unterstreicht unseren Anspruch, Verantwortung zu übernehmen und Sicherheit aktiv zu gestalten.“

Auch andere Kommunen im Kreis Unna sollen von der Anschaffung der Sperren profitieren, müssen dann aber wohl eine Leihgebühr entrichten.

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