
© Marcel Drawe
Mit 3G ins Mittelalter: Unnas erster Westfalenmarkt seit zwei Jahren
Feste in Unna
Trotz hoher Inzidenzen startet am Samstag der Westfalenmarkt in der City von Unna. Die Veranstalter freuen sich auf das mittelalterliche Spektakel, das etwas Normalität und Freude bringen soll.
Politische Krisen und weiterhin Corona: Der Westfalenmarkt stand auch dieses Jahr unter keinem guten Stern. Und trotzdem haben sich alle Beteiligten dafür entschieden. 35 Händler und rund 60 aktive Schausteller werden ein tolles Familienfest mit mittelalterlichem Flair nach Unna bringen.
Stadtfeste seien oft etwas für Kinder oder eben Erwachsene, sagt der Vorsitzende des City-Werberings Thomas Weber. Das besondere am Westfalenmarkt: „Er spricht die ganze Familie an.“ Thomas Weber, so wie auch Knut Schulz von der History & Event UG, die den Markt federführend organisiert, haben jetzt das Programm für den zweitägigen Mittelalter- und Bauernmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag vorgestellt.
Offen ist die gesamte Veranstaltung für Menschen, die getestet, geimpft oder genesen sind. Schilder werden die Bescher darauf hinweisen. Kontrolliert wird stichprobenartig. Theoretisch müsste nicht einmal an den Ständen Maske getragen werden. Thomas Weber und Knut Schulz gehen aber davon aus, dass die Menschen ihre Maske in Schlangen, und wenn es drubbelig wird, von ganz alleine aufsetzen.
Vertrauen in Vernunft der Besucher
„Die Leute sind oft vernünftiger als man denkt“, sagt der Organisator des Markts, dessen Auswahl an Schaustellern seit Corona stark geschrumpft ist. Gerade für die Schausteller sei wichtig, dass es jetzt wieder losgeht. Aber auch die Händler in Unna sollen, genauso wie die vielen Gäste, von der Entscheidung profitieren.
Auf einen Blick
- Geöffnet ist der Markt
Samstag, 2. April, 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 3. April, 11 bis 18.30 Uhr - Verkaufsoffener Sonntag in der Innenstadt ist von 13 bis 18 Uhr.
- Weitere Infos finden Interessierte unter www.city-werbering-unna.de
Der Westfalenmarkt läutet traditionell die helle Jahreszeit in Unna ein. Mit Gauklern, Rittern, historischen Gewerken und Met aus dem Trinkhorn bietet er alles, was große und kleine Mittelalterfans von einer derartigen Veranstaltung erwarten. Und das seit nunmehr 20 Jahren.
Mittendrin wird etwa Gaukler Jeremias seine Kunst präsentieren. Auch dabei ist seine Frau. Sie wird Kindern ein paar Tricks und Jonglieren beibringen. Anfassen und Mitmachen können die Kleinen auch bei der Lederei. Und wer gegen Ritter einen Schatz erstreitet, wird mit Süßigkeiten belohnt.
Schmieden, Märchen und Bogenschießen
Alte Märchen aus dem Osten werden Kinder ebenso begeistern, wie der Lukas in drei verschiedenen Größen, den kleine Marktbesucher, Halbstarke und Erwachsene hauen können. Auch Hufschmieden und Schießen mit Pfeil und Bogen können kleine Ritter ausprobieren.

Samstag und Sonntag werden Ritter auf dem Marktplatz kämpfen. Nach zwei Jahren Corona-Pause ist wieder Westfalenmarkt. © Udo Hennes
Nicht zum Mitmachen, aber zum Angucken ist der Schwertkampf der Ritter. Ein tolles Fotomotiv bietet der berittene Landesherr, der am Sonntag kommt. In den Tavernen fließen Met und Bier, auf dem Grill brutzeln Wildschweinwürste und aus dem Ofen kommen frisch gebackene Brotlaibe und Fladen.
Historische Stände
Das Herzstück des Westfalenmarkts sind die historisch nachempfundenen Marktstände, an denen es außergewöhnliche Waren und Leckerbissen zu kaufen gibt: Getöpfertes, Perlen, Schmuck, Klingen, Holzschnitzereien, Ritterspielzeug und vieles mehr.
Der Westfalenmarkt gibt einen Eindruck, wie es in der Hellwegstadt einmal ausgesehen haben könnte. Seit etwa 1290 habe Unna Stadt- und Marktrecht, so das City Marketing. „Dieser Westfalenmarkt hat damit tatsächlich einen historischen Hintergrund.“
Dass die Sonne Richtung Wochenende ein wenig schwächelt, stört übrigens niemanden: „Alle Ritter sind abwaschbar“, sagt Knut Schutz, dessen Wetter-App aus dem 21. Jahrhundert bisher weitgehend trockene Tage voraussagt.
Jahrgang 1988, aufgewachsen in Dortmund-Sölde an der Grenze zum Kreis Unna. Hat schon in der Grundschule am liebsten geschrieben, später in Heidelberg und Bochum studiert. Ist gerne beim Sport und in der Natur.
