Besucher des Kurparks dürften sich über Spuren großer Räder gewundert haben, die im Gras und teils auch auf dem Pflaster zu sehen sind. Schweres Gerät ist dort offenbar durch den Park gerollt, in dem Autos streng verboten sind. Durften sie das?
„So soll es nicht sein“, erklärt die Stadt auf Anfrage der Redaktion. „Das hängt mit den Arbeiten auf dem Tennisplatz zusammen, wir stehen diesbezüglich in guten Gesprächen mit dem Verein“, erklärt Stadtsprecherin Anna Gemünd, die sich dazu mit dem Kurpark-Kümmerer Michael Witthüser ausgetauscht hat. Auch ihm seien die Spuren im Park aufgefallen. Zu Schäden – etwa auf den Gehwegen im Park – liegen der Stadt laut Gemünd noch keine Details vor. Stellenweise könnten Steine durch die schweren Fahrzeuge abgesackt sein.
Dass die Lkw nicht durch den Park rollen sollen, sieht auch Platzwart Christian Soer vom Tennisclub Grün-Weiß Unna ein. „Wir haben einen Fehler gemacht und hätten da nicht durchfahren sollen. Das steht außer Frage.“
Es sei nicht geplant gewesen, sondern aus einer spontanen Entscheidung heraus passiert: Als auf der Friedrich-Ebert-Straße mehrere Wagen von Auslieferern die Straße blockiert hätten und sich der Verkehr gestaut hätte, habe er entschieden, ausnahmsweise den Weg durch den Park zu nehmen. Er betont, keinen Streit mit der Stadt zu wollen. Der Verein stehe jetzt im Austausch mit der Verwaltung und dem Kurpark-Kümmerer.

Förderung für Tennisplätze
Zu den Arbeiten erklärt er, dass das Gröbste erledigt sei. Im kommenden Jahr würden noch 80 Tonnen Ziegelmehl angeliefert werden – in kleineren Fahrzeugen, die den Tennisplatz von der Parkstraße aus anfahren sollen.
Dass die vier vorderen Plätze nun erneuert werden können, ist einem erneuten Zuschuss zu verdanken, erklärt Soer. Nachdem es nach dem Brand im Jahr 2020 bereits einen Zuschuss für den Neubau der Halle und die Sanierung der Plätze 5 bis 7 gegeben hatte, gab es laut Soer nun im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Moderne Sportstätte“ einen dritten Zuschuss von 50.000 Euro für den Tennisverein.
Dass den Platz schwere Fahrzeuge anfahren, ist also eigentlich ein Anlass zur Freude, denn sie bringen den Baustoff für moderne Tennisplätze. Die Baufahrzeuge sollten künftig allerdings nicht über die Wege rollen, die Spaziergängern vorbehalten sind. Doch so, wie sich alle Beteiligten derzeit äußern, sollte es diesbezüglich keine Probleme mehr geben.