Stilles „Selbstlernen“ mit entsprechender Software am PC war ein Trend der Zeit, als zur Jahrtausendwende in Unna die Konzeption für den „Lerntreff“ im ZIB erdacht wurde. Heute gewinnen Kommunikation und Austausch wieder an Bedeutung, was aber damit nicht unvereinbar sein muss.

© Archiv/Roman Grzelak

Lernen im Lounge-Bereich löst im ZIB die nüchterne Sachlichkeit ab

dzBildung

Als Unna im Zentrum für Information und Bildung den „Lerntreff“ eröffnete, war das kühle Computerkabinett eine Innovation. Ansätze für eine Fortentwicklung sind nun überraschend „analog“.

Unna

, 31.10.2021, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Digitales Lernen ist inzwischen so weit verbreitet, dass Bildungszentren mit dem Angebot von Computern oder freiem Internetzugang nicht mehr wirklich punkten können. Sie erfüllen eher die Pflicht als in der Kür zu glänzen. Wenn Unna nun über eine Fortenwicklung des „Lerntreffs“ im Zentrum für Information und Bildung nachdenkt, dann geht es dabei nicht allein um Technik.

Natürlich soll das ZIB auch dabei Schritt halten. Zu den Angeboten, die auch jetzt schon verfügbar sind, zählt etwa auch das Lernen in der „virtuellen Realität“ mit entsprechenden VR-Brillen. Doch für eine Neugestaltung, die für das kommende Jahr geplant ist, rücken nun auch „menschliche“ Anforderungen wie die der Begegnung und der Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt.

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Dahinter steht die Idee des „dritten Ortes“. Gemeint damit ist ein Ort abseits von der eigenen Wohnung oder Schule beziehungsweise Arbeitsstätte, an dem sich Mensch gerne aufhält, um seine Zeit zu verbringen. Schon beim großen Nachbarn im ZIB, der Stadtbibliothek, war abseits der Coronabeschränkung zu beobachten, dass zum Beispiel Schüler nicht nur zum Lesen ins Haus kommen, sondern auch um in Ruhe ihre Hausaufgaben zu machen oder für Klausuren zu lernen. Das erfordert von einer Bibliothek, Räume zu schaffen, in denen auch das Gespräch möglich ist, ohne dass es den still für sich lernenden Lesenden stört.

Mehr Begegnung statt des Lernens nur am PC

Für den „Lerntreff“ bedeutet dies durchaus eine Öffnung, war er doch bewusst als Ort des „Selbstlernens“ am Computer konzipiert worden.

Der Lerntreff ist in der Darstellung der Stadt ein „Ort des selbstorganisierten Lernens“. Er biete „die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln mit der Virtual-Reality-Brille, ist Arbeitsplatz, Beratungsstelle für Fragen zur Mediennutzung, Treffpunkt, bietet Schulungen an sowie die offene Deutschstunde“.

Für die vielfältige Nutzung des Lerntreffs müsse dieser flexibel gestaltbar sein. Eine mobile digitale Tafel wurde bereits angeschafft.

Darüber hinaus sollen auch die zukünftigen Arbeitsplätze variabel umgestellt werden können, eine Lernbar sowie ein „Loungebereich“ mit offener Sitzgruppe und Sesseln eingerichtet werden. Außerdem soll es einen Bereich zur Nutzung der VR-Brillen geben und einen PC-Steh-/Infoplatz. Im März 2022 soll es einen Workshop geben, auf dem die Modernisierung weiter vorbereitet wird.

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