Andreas Siebeck streicht mit der Hand über die Infotafel, die schon deutlich mitgenommen aussieht. „Die kann man nicht mit Naturseife reinigen“, sagt er. Bei den Schmierereien, die regelmäßig auf der Fläche landen, müssen schon härtere Reinigungsmittel her und die beschädigen nach und nach das Material. „Ich entferne die Schmierereien deshalb mittlerweile nicht mehr“, erklärt Kurpark-Kümmerer Michael Witthüser, der an diesem Vormittag gemeinsam mit Siebeck vom Umweltbereich der Stadt Unna durch den Kurpark geht. Die Hinweistafeln würden immer wieder beschmiert, es lohne sich nicht, sie immer wieder zu reinigen.
Während in diesem Punkt Hopfen und Malz verloren scheinen, denn ein Allheilmittel gegen Vandalismus gibt es wohl nicht, sind die Männer in anderen Kurpark-Belangen alles andere als resigniert. Unnas grüne Lunge ist ständig in Bewegung. Auf der einen Seite soll er attraktiv und ökologisch gut aufgestellt sein. Dafür werden immer wieder Flächen verjüngt, indem ausgewählte Bäume und Sträucher zurückgeschnitten oder gefällt werden. Ein Teil kommt raus, um den anderen zu fördern, schließlich brauchen Bäume und Sträucher Platz, um gesund und auch in die Breite wachsen zu können. „So kommt auch mehr Licht nach unten, damit sich Sträucher entwickeln können“, erklärt Siebeck.

Der Kurpark soll aber nicht nur gesund sein, sondern auch hübsch. Und hier haben die Zuständigen ebenfalls einiges in Planung bzw. bereits in Umsetzung: So sollen zum Beispiel nach dem Sommer sogenannte Herbstkrokusse blühen, die demnächst eingepflanzt werden. „Sie sind schon bestellt“, so Witthüser.
Im nächsten Frühjahr wird der Kurpark dann wieder bunt werden: Dafür setzt der Umweltbereich im August rund 9000 Zwiebelpflanzen in den Boden. Das dürfte also ein schönes Bild geben. Unter anderem werden sich bald auch die Knospen des frisch eingepflanzten Rhododendron am Eingang des Kurparks an der Friedrich-Ebert-Straße öffnen. Auch frische Blühwiesen nahe der Jugendkunstschule wurden angelegt. Der Sommer kann also kommen.
Leinenpflicht im Kurpark
Auf der anderen Seite ist dem Umweltbereich auch die Sicherheit und Ordnung im Park ein wichtiges Anliegen. Im Park dürfen keine Autos fahren – das ist nicht neu, aber eingehalten wird das Verbot nicht von jedem, wie Kurpark-Kümmerer Michael Witthüser immer mal wieder feststellen muss. Die Stadt habe deshalb acht weitere Poller bestellt, die eine Zufahrt an den Eingängen verhindern sollen. Einige davon gibt es bereits.
Eine weitere Regel ist die Leinenpflicht für Hunde. An die halten sich laut Siebeck auch viele Besucher, aber nicht alle. Und nicht alle Hundebesitzer zeigten sich verständnisvoll, wenn man sie darauf anspreche. Deshalb hat das Umweltamt neue Schilder bestellt, die auf diese Regelung hinweisen.
Das sind nur einige der Dinge, die sich aktuell im Kurpark tun, ohne dass sie vielleicht gleich ins Auge fallen. Das wird sich spätestens dann ändern, wenn die Herbstkrokusse aus ihren Zwiebeln klettern.

Neue Gastronomie blieb in Unna bisher fast unentdeckt: Betreiber schließen Lücke im Kurpark
Im Kurpark als Polizist ausgegeben: Unnaer (22) auf der Anklagebank
Mobile Sportgeräte im Kurpark: Stadt Unna entwickelt Angebot