Eines der größten Bauvorhaben in der Stadtgeschichte bekommt nun die vermutlich größte Fordersumme, die je nach Unna geflossen ist. Für den Aus- und Umbau des Christlichen Klinikums Unna (CKU) sichern der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen jeweils hälftig einen Betrag von rund 142 Millionen Euro zu.
NRW-Minister Karl-Josef Laumann (CDU) war am Montagmorgen (10.2.) persönlich nach Unna gereist, um den Bescheid im Rahmen einer Feierstunde zu übergeben. Laumann erklärte dabei, dass er nun auf einen baldigen Baubeginn hoffe.

Christliches Klinikum bekommt mehr Geld als erhofft
Die Finanzierung des Vorhabens gilt mit der Förderung als gesichert. Insgesamt soll der Um- und Ausbau des ehemaligen Katharinen-Hospitals zwischen 170 und 190 Millionen Euro kosten. Der Zuschuss vom Staat fällt nun sogar größer aus als erhofft. Denkbarer Grund dafür: Einige andere Interessenten hatten ihre Projekte verworfen, der Staat seinen Topf daher an eine geringere Zahl an Bewerber ausgeschüttet. Das CKU soll anfangs mit knapp 100 Millionen Euro Zuschuss gerechnet haben.
Laumann sieht Standort Unna als gestärkt an
Minister Laumann erklärte den Gästen im CKU-Standort Mitte die Leitsätze der aktuellen Förderpolitik in NRW. Für die Krankenhäuser gelte: „Es muss nicht jeder alles machen, die Häuser sollen sich abstimmen.“ Mit der Konzentration bestimmter Leistungen auf entsprechende Standorte sollen Fallzahlen dort erhöht und Erfahrungen gebündelt werden.
Laumann hofft zudem, einen „ruinösen Wettbewerb“ zwischen Krankenhäusern zu unterbinden, die sich in der Vergangenheit oftmals gegenseitig Ärzte abgeworben hätten. „Gewinner ist am Ende der Patient“, so Laumann.
Das heutige „Christliche Klinikum Mitte“ soll nach dem Um- und Ausbau zur einzigen Adresse des zurzeit noch auf zwei Standorte verteilten CKU werden. Das Christliche Klinikum Unna war 2020 aus der Fusion von Katharinen-Hospital und Evangelischem Krankenhaus entstanden. Das EK-Gebäude im Westen der Innenstadt soll perspektivisch aufgegeben werden.
Ein Beginn der Bauarbeiten soll Anfang 2026 erfolgen, die Bauzeit bei fünf bis sechs Jahren liegen, sodass CKU-Geschäftsführer Christian Larisch bei optimalem Verlauf auf eine Fertigstellung im Jahr 2030 hofft.
Das alte Katharinen-Hospital soll wachsen
Der Baukörper des früheren Katharinen-Hospitals – heute CKU Mitte – soll in Richtung des Verkehrsrings verlängert werden. Zugleich soll es im Bestandsgebäude umfangreiche Umbauten geben. Der Haupteingang wandert mit dem Um- und Ausbau ans Westende des Grundstücks, also näher an den Verkehrsring. Dort soll es auch ein Parkhaus geben.

Noch allerdings wartet das Krankenhaus auf Baurecht. Ein neuer Bebauungsplan ist derzeit in Aufstellung bei der Stadt Unna. Deren Bürgermeister Dirk Wigant sicherte dem Krankenhaus Unterstützung zu. Ein starkes Krankenhaus im Ort diene der Versorgung der Unnaer Bevölkerung, strahle aber auch in die Region aus und sei ein Imagefaktor für die Stadt, meint der Verwaltungschef. „Zudem gibt es vielen Menschen die Gelegenheit, ihr ganzes Leben lang den Geburtsort Unna in ihrem Ausweis zu tragen“, fügte Wigant augenzwinkernd an.
Er sei sicher, dass sich die Investition auszahlen werde – im Sinne der medizinischen Versorgung für Patienten, aber auch hinsichtlich der Attraktivität des Krankenhauses als Arbeitgeber.
Aktuell zählt das CKU etwas über 2000 Beschäftigte.