Wie kaum anders zu erwarten, ist Verkehr eines der wichtigsten Themen für Menschen, die sich mit dem geplanten Anbau an das Christliche Klinikum Unna beschäftigen. Besonders betroffen sind Anwohner, vor allem an der Mozartstraße. Lauter soll das Leben für sie aber nicht werden, versprachen jetzt Planer. Eher soll sogar das Gegenteil der Fall sein.
Millioneninvestition in Klinikum-Anbau
Im Rahmen einer Bürgerversammlung konnten sich Interessierte über das geplante Bauvorhaben zwischen Beethovenring, Westfriedhof, der Oberen Husemann- und der Mozartstraße informieren. Wie berichtet will das Christliche Klinikum Unna an dieser Stelle einen dreistelligen Millionenbetrag investieren in einen Anbau an das frühere Katharinen-Hospital. In dem Zuge soll der Klinikstandort West (früher Evangelisches Krankenhaus) weitgehend aufgegeben werden.
Parkhaus für 460 Autos
Wo jetzt der Mitarbeiterparkplatz ist, soll ein sechs Stockwerke hohes Parkhaus entstehen, in dem 460 Autos Platz hätten. Es soll dem Personal zur Verfügung stehen, aber auch Patienten und Besuchern sowie anderen Nutzern, die in diesem Teil der Stadt ihr Auto abstellen möchten. Verkehrsplaner haben verschiedene Varianten für die Ein- und Ausfahrt geprüft. Optimal sei diese, wie sie bei der Bürgerversammlung erläuterten: Die Einfahrt wird an der Mozartstraße gebaut. Am südlichen Ende des Parkhauses sollen Autos dieses verlassen: zu einer Ausfahrt auf den Beethovenring.
Ausfahrt zum Ring, Einfahrt von Norden
Ein- und Ausfahrt an den Beethovenring zu legen, erscheint den Planern ungünstig. Sie nehmen eine städtische Planung vorweg, die vielleicht irgendwann einmal zum Tragen kommen könnte: eine separate Fahrradspur auf dem Verkehrsring. Müssten Autos vom Ring aus nach links zum neuen Parkhaus abbiegen und diesen Radweg dabei kreuzen, könnte das Konflikte geben, so die Überlegung.
Konflikte zwischen Auto und Rad seien auf der Mozartstraße heute schon an der Tagesordnung, berichtete ein Bürger bei der Versammlung. Als Fahrradfahrer werde er dort oft von Autos „geschnitten“. Radfahrer brauchten auf dieser Straße mehr Schutz, forderte er. Eine langjährige Anwohnerin appellierte, dass die Mozartstraße für den Durchgangsverkehr zwischen Ring und Innenstadt gesperrt wird.

Fassade zum Schutz der Nachbarn
Auf der Mozartstraße herrscht schon heute viel Verkehr, wie Anwohner bestätigten. Die geplante Einfahrt in das neue Parkhaus soll auch vor diesem Hintergrund zweispurig gebaut werden, damit sich zu Stoßzeiten möglichst wenig Rückstau bildet.
Das Parkhaus soll so gebaut werden, dass Menschen in Nachbargebäuden vor einem Teil des Verkehrslärms bewahrt werden. Die Planer kündigen eine verschlossene Nordfassade an, durch die die Verkehrsgeräusche nicht nach außen dringen sollen. Die Fassade müsse ohnehin undurchsichtig sein, damit Autoscheinwerfer nicht in gegenüber stehende Wohnhäuser leuchten.
Es gibt Berechnungen des aktuellen und des zukünftig zu erwartenden Verkehrslärms, die Dr. Roland Weinert vom Bochumer Planungsbüro Brilon-Bondzio-Weiser vorstellte. Demnach führe das Neubauprojekt zu keiner wesentlichen Veränderung der Lärmbelastung. Durch das Parkhaus anstelle des heutigen Großparkplatzes werde es künftig sogar leiser an Fassaden der nördlichen Nachbarhäuser.
Ampelschaltung für leise Rettungswagen
Außerdem gibt es den Plan, dass Rettungswagen die Mozartstraße künftig nicht mehr mit Martinshorn befahren. An der Ampel an der Kreuzung mit dem Beethovenring soll eine Sonderschaltung eingerichtet werden, sodass Notarzt und Rettungswagen ohne akustisches Signal darüberfahren können. Straßen NRW, verantwortlich für den Verkehrsring, habe bereits Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert, erklärten die Verantwortlichen für den CKU-Anbau.