
Kita-Kinder müssen schon seit einer Weile nicht mehr getestet werden. In Kitas gibt es nur noch Test-Restbestände © picture alliance/dpa
Keine Testpflicht mehr: Kita-Träger testet Erzieherinnen freiwillig weiter
Coronavirus
An den Kitas herrscht keine Testpflicht mehr. Es sind auch kaum noch Tests auf Lager, wie eine Umfrage ergab. Vorsichtig sind manche Kitas aber dennoch – und testen regelmäßig die Mitarbeiter.
Die Corona-Sommerwelle rollt an – leider. Immer wieder tauchen jetzt vermehrt Fälle am Arbeitsplatz auf oder im privaten Umfeld. Eine strengere Maskenpflicht scheint aktuell trotzdem weit entfernt – ebenso wie die Testpflicht. Wie die Lage im Herbst sein wird, sei dahingestellt. Möglicherweise kommen diese Maßnahmen wieder.
Doch erst einmal hat man sich davon verabschiedet. Schulen durften ihre Tests längst zurückschicken und auch in den Kitas liegen nicht mehr allzu viele Tests herum, wie eine aktuelle Umfrage der Redaktion nun ergab.
„Als die allgemeine Testpflicht fiel, war die Vorgabe des Gesundheitsamts: Nur in Kitas mit positivem Fall besteht weiterhin Testpflicht. Dies wurde in den Kitas auch über den Zeitraum der Bestimmung hinaus weitergeführt, bis alle Tests weg waren. Daher gibt es keine Test mehr auf Vorrat.“, erklärt der Evangelische Kirchenkreis, Träger vieler Kitas im Kreis Unna.
In den Awo-Kitas seien nur noch geringe Lagerbestände in einigen Kitas vorhanden, erklärt eine Sprecherin. Bald ablaufenden Produkte seien regelmäßig an die Eltern ausgegeben worden. Die jetzt vorhandenen Tests seien mindestens bis Ende des Jahres 2022 haltbar.
Mitarbeiterinnen in der Kita testen sich noch regelmäßig
Der Evangelische Kirchenkreis hat derweil zusätzliche Tests für die Mitarbeiter bestellt: Erzieherinnen und Erzieher würden dreimal in der Woche getestet. Das erinnert einerseits an die Hochphase der Corona-Pandemie – und zeigt andererseits, dass man weiter bzw. wieder vorsichtig ist. Besonders in Kitas kann sich das Virus schnell verbreiten. Das haben diverse Ausbrüche in der Vergangenheit leider deutlich gezeigt.
Dass Vorsicht nicht schadet, darauf deuten auch die Zahlen des Landeszentrums Gesundheit hin. Demnach gab es am 23. Juni 122 Coronafälle unter den Null- bis Neunjährigen im Kreis Unna und 342 Fälle bei den Zehn- bis 19-Jährigen. Das sind mehr Fälle als in den vergangenen Wochen, in denen die Zahl bei den bis Neunjährigen zweitweise stabil unter 100 lag und bei den älteren Kindern bei 300 oder leicht darüber.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht angesichts der wieder steigenden Zahlen davon, die Sommerwelle ernstzunehmen, aber nicht in Panik zu geraten. Schließlich sind viele Menschen mittlerweile geimpft oder waren schon erkrankt. Die sich ausbreitende Omikron-Variante ist außerdem nicht so gefährlich wie zum Beispiel Delta. Dennoch: Auf die leichte Schulter nehmen sollte man das Virus nicht, findet Lauterbach.