
Hans Freudenberg (83) gefällt die neue Rollstuhlrampe am Siedeinspectorhaus nicht. Er fordert einen Abriss – und einen weniger auffälligen Neubau. © Claudia Pott
Hans Freudenberg (83) fordert den Abriss einer Rollstuhl-Rampe am Kurpark
Kurpark Unna
Hans Freudenberg geht gerne im Kurpark spazieren. Die neue Rollstuhlrampe, die am Siedeinspectorhaus entsteht, gefällt ihm optisch gar nicht. Der 83-Jährige fordert den Abriss.
„Seit 40 Jahren bin ich Kurpark-Nachbar. Seit 40 Jahren freue ich mich, dass es diese grüne Lunge in unserer Stadt gibt. Sie verdient unser aller Pflege und Respekt.“ Hans Freudenberg (83) hat sich über die Aufwertung des Kurparks in den vergangenen Jahren gefreut – über die neue Beleuchtung, frische Blumenbeete und die ordentliche Grünpflege.
Freudenberg und seine Frau spazieren nahezu jeden Tag durch den Park. „Wir waren dann ein paar Tage nicht dort. Und als wir wiederkamen, sehen wir dieses Machwerk“, erzählt er mit Blick auf das sogenannte Siedeinspectorhaus an der Friedrich-Ebert-Straße 61. Dort entsteht aktuell eine Auffahrt aus Beton, die es ermöglicht, das Gebäude zu erreichen, ohne Stufen steigen zu müssen.
Dass auch Menschen, die nicht gut zu Fuß sind oder eine Behinderung haben, problemlos in ein Gebäude gelangen, findet Freudenberg wichtig. Doch die Optik stört ihn so sehr, dass er damit nun an die Öffentlichkeit geht. „Ich plädiere für einen umgehenden Abriss“, sagt er. Für die Kosten sollen die aufkommen, die „diesen Murks“ in Auftrag gegeben bzw. genehmigt haben.
Nutzer des Gebäudes brauchen barrierefreien Zugang
Freudenberg findet, dass die Rampe optisch nicht zu dem denkmalgeschützen Gebäude passt. Ein Zugang auf einer Seite des Hauses oder dahinter wäre seiner Meinung nach angemessen gewesen.

Der ganze Eingangsbereich des Siedeinspectorhauses am Kurpark wird umgestaltet. © Claudia Pott
Das Haus, in dem der SPD-Stadtverband und ein Elektro-Prüfservice mit Namen „Omega“ Räume belegen, gehört der UKBS. Dessen Geschäftsführer Matthias Fischer erklärt, dass das Gebäude auf Anfrage von einem Nutzer barrierefrei wird. Auch in den Räumen wurden Dinge geändert, um den Zugang zu erleichtern. „Ein Mieter hat angefragt und wir haben gesagt – na klar, so ein Gebäude soll barrierefrei zugänglich sein‘“, so Fischer.
Die Rampe wurde von der Denkmalschützerin der Stadt Unna genehmigt und die Pläne mit ihr abgesprochen, erklärt er. Die Optik wurde also vorher geprüft und über die Rampe sollen künftig Besucher und Mitarbeiter Zugang finden. Dass es davon viele gibt, bezweifelt Freudenberg. Er glaube nicht, dass es viele Menschen gibt, die diesen Zugang brauchen und dass eine Rampe unauffälliger sein müsste.
„Durch diese Maßnahme wird der ursprüngliche Charakter des alten Hauses nachhaltig verändert und gestört“, findet der Anwohner.