
Insektentankstelle an der Kleistraße in Unna: Die Stadtbetriebe Unna wollen noch mehr Blühflächen wie diese anlegen und Saat säen, die sich besonders gut für die Region eignet. © Michael Neumann
Insektentankstellen in Unna – Nicht alle Pflanzen fühlen sich wohl
Natur
Bunte Farbtupfer mitten in der Stadt und am Straßenrand: Die Insektentankstellen der Stadtbetriebe sind etwas fürs Auge und den Umweltschutz. Aber: Es hakt noch an mancher Ecke.
Die Stadtbetriebe Unna wollen mehr Blühendes in den urbanen Raum bringen. Überall in der Stadt sind darum sind Blühwiesen zu finden, bzw. „Insektentankstellen“, wie auf den Schildern steht, die die Stellen kennzeichnen. Bienen und Co. sollen auf den blühenden Flächen Nahrung finden. Es blüht teils auch mitten in der Stadt und am Straßenrand.
Eine schöne Idee, die aber noch weiter ausgebaut werden soll, wie der zuständige Fachbereichsleiter bei den Servicebetrieben, Ralf Calovini, im Gespräch mit der Redaktion erklärt. Man sehe mehr oder weniger gute Erfolge. An mancher Ecke sprießen die bunten Pflänzchen nur so – etwa die hübschen Margeriten an der Kleistraße oder auch der leuchtend gelbe Steinklee am Stadtgarten.

An der Kleistraße blühen aktuell vor allem Margareten. © Michael Neumann
Aber nicht an jeder Stelle blüht es so farbenfroh. Calovini will deshalb mit einem Spezialisten Kontakt aufnehmen. „Wir wollen Saatgut einbringen, das gut geeignet für die Region ist.“ An mancher Stelle wurden Pflanzen ausgesät, die dort nicht perfekt wachsen – was nun sichtbar wurde. An manchen Feldrändern existiert zum Beispiel trotz Saat keine Blütenpracht mehr. Das hängt mit Herbiziden zusammen, die an manchen Felder eingesetzt wurden, wie Calovini erklärt. Erkennbar sei das an einer „Kräuselung“ der Pflanze.
Lieferengpässe bremsen das Projekt aus
Verwendet worden sei zunächst eine fertige Saatmischung, um erst einmal zu testen, wie gut die Pflanzen wachsen. Demnächst werden die Stadtbetriebe an mancher Stelle andere Samen säen. Auch sollen die Flächen noch erweitert werden, kündigt Calovini an.
Zu Verzögerungen bei dem Projekt führen laut Calovini Lieferengpässe. „Wir brauchen bestimmtes Equipment. Anfangs haben wir das gemietet, aber die Kosten wurden zu hoch.“ Es dauere nun noch bis Ende dieses Jahres oder gar bis Anfang nächsten Jahres, bis die bestellte Umkehrfräse, geliefert ist.

Wo Herbizide eingesetzt werden, blühen keine Pflanzen. Das zeigt dieses Beispiel an einer Unnaer Straße. © privat
„Sie verfrachtet das Obergrün nach unten, so als hätte man den Boden umgegraben“, erklärt der Experte für Grün in Unna. Allerdings nicht alles durcheinander, sondern speziell so, dass die richtige feine Erde nach der Bearbeitung oben und die Vegetationsschicht unten liegt. „Wir hoffen, dass wir im Winterhalbjahr die Flächen erweitern und nicht gut funktionierende Flächen aufarbeiten können.“
Bislang haben die Stadtbetriebe insgesamt 7.200 Quadratmeter Blühwiese in Unna angelegt. Die größte Fläche befindet sich an der Bornekampstraße, mit 900 Quadratmetern. Die kleinste Fläche ist wirklich klein, aber wie schon erwähnt besonders schön: Am Stadtgarten blüht der Steinklee auf 40 Quadratmetern – und macht den Spaziergängern eine besondere Freude.