Das Thema Verkehr in der Fußgängerzone beschäftigt die Unnaer weiterhin: Was wird eigentlich aus einer smarten Lösung, mit der weniger Lieferwagen durch die Innenstadt fahren – oder gar keine mehr? Diese Frage stellt der City-Werbering (CWU) in den Raum. Und die Stadt Unna verspricht, jetzt mit der Suche nach Antworten zu beginnen.
Mehr Sicherheit in der Fußgängerzone
Die Händlervereinigung CWU hatte sich umfangreich zum geplanten 24-Stunden-Verbot für das Fahrradfahren in der Unnaer Fußgängerzone geäußert. Es gehe darum, für Kunden, Besucher, ältere Mitbürger, Menschen mit Behinderung und Kinder mehr Sicherheit in dem eigentlich geschützten Bereich der Innenstadt zu gewährleisten. Quasi als „P.S.“ fügt der CWU-Vorsitzende Thomas Weber an: „Wir würden sogar noch einen Schritt weiter gehen und auch den starken Lieferverkehr in der Innenstadt einschränken.“
Idee „City Hub“ einige Jahre alt
Weber erinnert an das Konzept „City-Hubs“: Damit soll der Lieferverkehr aus der Innenstadt ferngehalten werden. Unnas Wirtschaftsförderer Martin Bick hatte die Idee schon im Jahr 2019 ins Spiel gebracht: Lieferanten sollen nicht mehr die Geschäfte direkt anfahren, sondern Waren zu einer zentralen Sammelstelle bringen, die man mit dem englischen Begriff „Hub“ bezeichnen würde.
Die Waren würden dann mit Elektro-Lieferwagen oder Lastenrädern weiter zu den Läden transportiert. Lärm und Abgase in der Innenstadt könnten verringert werden, die Aufenthaltsqualität könnte gewinnen, sagte Bick damals.

„Zeitnahe Umsetzung wünschenswert“
Wie zahlreiche andere Verkehrsprojekte wurde auch dieses in das Mobilitätskonzept für die Stadt Unna hineingeschrieben, dessen Endbericht die Stadt in diesem Sommer veröffentlicht hat. „Eine zeitnahe Umsetzung wäre sehr wünschenswert“, schrieb CWU-Chef Weber in seiner Stellungnahme.
Lieferzonen statt Parkplätze
In dem mehr als 100 Seiten umfassenden Papier steht als eine von vielen Maßnahmen die „Weiterentwicklung Urbane Logistik und City-Logistik-Konzept“. Dabei gehe es vor allem um „die Ausweisung von ausreichenden Lade- und Lieferzonen und den Einsatz von emissionsfreien/emissionsarmen Fahrzeugen“. Öffentlich zugängliche Parkplätze könnten reduziert und in Lieferzonen umgewandelt werden. Vorrangig in der Innenstadt, aber auch in anderen Stadtteilen und entlang stark befahrener Hauptverkehrsstraßen sollen diese Lieferzonen eingerichtet werden.
Ordnungsamt will mit Händlern sprechen
Als Umsetzungszeitrahmen wurde im Konzeptpapier „mittelfristig bis 2030“ notiert. Auf die Fragen, wie weit die Umsetzungsplanungen sind und was die Stadt bisher unternommen hat, erklärte die Pressestelle der Stadt Unna, das Ordnungsamt werde jetzt Kontakt mit der Händlerschaft aufnehmen, um zu eruieren, wie und wo City-Hubs eingerichtet werden könnten. Man wolle ein Konzept erarbeiten, das im neuen Jahr im Ausschuss für Feuerschutz, Sicherheit und Ordnung besprochen werde.
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