Fahrradverbot in der Innenstadt von Unna Polizei verteilt viele Knöllchen

Fahrradverbot in der Innenstadt: Polizei verteilt viele Knöllchen
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Die geplante Ausweitung des Fahrradverbots in der Innenstadt von Unna stößt auf viel Kritik. Die Politik fühlt sich nicht nur übergangen, FDP und Grüne hatten auch eine fehlende Grundlage bemängelt, auf der die Stadtverwaltung ihren Entschluss gefasst hat. Eine Kontrolle der Polizei am Dienstag (8. Oktober) dürfte nun ein paar weitere Zahlen liefern - allerdings nur zu Verstößen gegen das Tagfahrverbot zwischen 9 und 19 Uhr.

Die Kontrolle der Polizei fand mittags auf dem Marktplatz statt. Dort herrschte zu dem Zeitpunkt reger Betrieb wegen des Wochenmarkts. Bei ihrer etwa anderthalbstündigen Kontrolle stellten die drei Beamten insgesamt elf Verstöße gegen das Fahrverbot fest. Darunter waren zehn Fahrrad- und ein E-Scooter-Fahrer. Sie mussten jeweils ein Verwarngeld zahlen.

Kontrolle stößt auf geteiltes Echo

Die Kontrolle sei auf ein „geteiltes Echo“ gestoßen, bilanzierte Hauptkommissar Philipp Lübbert. Einige Fußgänger hätten beim Vorbeigehen einen „Daumen hoch“ gezeigt. Die angehaltenen Fahrrad- und E-Scooter-Fahrer hingegen seien nicht so erfreut gewesen. Ein Mann sei extrem laut geworden und habe sich echauffiert, „ob die Polizei nichts Besseres zu tun habe“. Auch das Wort „Abzocke“ sei gefallen.

Lübbert zufolge erreichen die Polizei immer wieder Beschwerden über Konflikte und Unfälle zwischen Radfahrern, E-Scooter-Fahrern und Fußgängern in der Fußgängerzone. Darauf hatte sich auch die Verwaltung bei der Begründung ihrer Entscheidung berufen. Daher würden dort regelmäßig Kontrollen durchgeführt, insbesondere auch an Markttagen, wenn die Innenstadt gut besucht ist, so Lübbert. Mit der geplanten Ausweitung des Fahrradverbots auf die Nachtstunden soll die aktuelle Kontrolle hingegen nicht zusammenhängen.

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