Der Girls Day des KJEC in der Eissporthalle Bergkamen war ein großer Erfolg. Viele Mädchen wagten sich aufs Eis. Hier erklärt Michelle Masperi (links) der Schülerin Nele Loup die richtige Haltung des Schlägers. © Marcel Drawe
Königsborner JEC
Auch ohne Eissporthalle in Unna: Mädchen greifen beim Girls Day zum Schläger
Eine Förderung des Landessportbundes machte es möglich: Der Königsborner JEC veranstaltete erstmals einen Girls Day. Viele Mädchen zeigten Interesse am Eishockeysport, wagten sich aufs Eis.
von Dirk Becker
Unna
, 16.10.2019 / Lesedauer: 3 minDie Zeiten, in denen Eishockey nur etwas für Männer und Jungs war, sind vorbei. Längst ist auch Damen-Eishockey olympisch. Kaum ein Mannschaftssport wächst weltweit so schnell wie Mädchen-Eishockey.
Diese Entwicklung kennt auch der Königsborner JEC. Die Bulldogs haben zahlreiche Mädchen in ihren Jugendmannschaften, außerdem jagt eine eigene Damenmannschaft im Ligabetrieb dem Puck hinterher.
Beim Girls Day konnten nun Mädchen ausprobieren, ob dieser Sport auch sie begeistern kann. Beim kostenlosen Schnuppertraining in der Eissporthalle Bergkamen wagten viele Mädchen den Schritt aufs glatte Eis.
Sie sehen aus wie überdimensionierte Pucks, dienen aber als Markierungen für den Slalomkurs. Gute Eislauf-Fähigkeiten sind die Grundlage, will man auch im Eishockey erfolgreich sein. © Marcel Drawe
Möglich war das, weil der KJEC Fördermittel des Landessportbundes nutzen konnte. Der hatte das „Jahr der Frau“ ausgerufen und den Fördertopf zuletzt noch einmal aufgestockt. Erst recht spät war klar, dass auch der KJEC davon profitieren würde, berichtet Dirk Kimpel, der zuletzt als 1. Vorsitzender des Vereins von Michael Weber abgelöst worden ist. Das Problem: Die Mittel mussten bis zum Jahresende ausgegeben werden, deshalb kam es nun recht kurzfristig zum Girls Day während der Herbstferien.
Das Torschusstraining mit dem Goalie ist etwas für die erfahreneren Mädchen und Frauen. © Marcel Drawe
„Unsere Damen haben in einer Besprechung klargemacht, dass sie sich mehr Nachwuchs wünschen“, erklärt Kimpel, dessen Tochter selbst beim KJEC Eishockey spielt. Mit der Schnupperaktion ist es gelungen, das Interesse vieler Mädchen zu wecken – eine Wiederholung ist im Falle einer erneuten Förderung 2020 denkbar. Die Ausrüstung stellte der KJEC, die Mädchen brachten vor allem Mut und die Lust auf Neues mit.
KJEC hat einen Plan B
Und welche Rolle spielt für die Familien, dass dem Verein die Halle in Unna nicht zur Verfügung steht? „Keine“, sagt Kimpel. Zwar verlassen ab und zu Mitglieder den Verein, doch es kommen immer wieder auch neue. Kimpel gibt zu: „Aus Unna kommen aktuell aber weniger.“
Wilhelm Ruck, Erster Vorsitzender des Vereins „Unna braucht Eis“, war beim Girls Day des KJEC ebenfalls Gast an der Bande. Er glaubt, dass viele Ehemalige zurückkommen, wenn die Eissporthalle Unna nach dem erfolgreichen Bürgerentscheid saniert ist. Zuletzt hatte er bekräftigt, dass UbE daran festhalte, dass eine Wiedereröffnung im Jahr 2020 möglich sei.
Kimpel hält solche Pläne für „sportlich“, weiß um die Komplexität des Themas. Und er macht klar: „Man muss immer auch einen Plan B haben.“ Der KJEC, der als Mitbetreiber der Eishalle fungieren wird, plant also damit, auch die Saison 2020/21 noch in Bergkamen zu bestreiten. Und wenn es mit der Halle in Unna dann doch schneller geht? Kimpel: „Kein Problem! Dann gibt es schon jetzt Privattrainer, die unsere Eiszeiten gerne nutzen würden.“
Eiszeiten sind begehrt
Dr. Martin Brodde, Betreiber der Eissporthalle in Bergkamen, sieht das ähnlich. Ihm dankt der KJEC immer noch für seine Hilfe, als die Existenz des Vereins wegen der Schließung der Eissporthalle Unna bedroht schien.
In Bergkamen hat der KJEC ein geeignetes Übergangs-Domizil gefunden. Und auch schon sportliche Erfolge gefeiert: Die U15 hat in der abgelaufenen Saison den Meistertitel in der Bezirksliga-Gruppe B gewonnen. „Das war durchaus ein Ausrufezeichen“, weiß Kimpel. Auch in die neue Saison sind die KJEC-Teams überwiegend erfolgreich gestartet. Die Bulldogs zeigen also auch sportlichen Biss – und zwar ganz unabhängig davon, ob sie Männchen oder Weibchen sind.
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