Mit Berlin haben Chayenne Klatt und Emil Gajiyev von Hause aus erstmal nichts zu tun, aber mit dem Döner. Die beiden Gastronomen stammen aus Unna, und wenn sie nun im Unnaer Bahnhof ein Restaurant eröffnen, dann führen sie einen Familienbetrieb in der zweiten Generation fort. Emil Gajiyev ist im Imbiss seiner Eltern quasi aufgewachsen. Was die beiden Westfalen nun nach Berlin geführt hat, ist die Idee, Deutschlands zurzeit beliebtestes Imbissgericht auf ein neues Niveau zu heben.
„In Berlin gibt es ganz einfach den besten Döner der Welt. Und wir wollen nun den Berliner Döner nach Unna bringen“, erklärt Chayenne Klatt. Das wird sich auch im Namen des Geschäfts widerspiegeln, für das sie nun einen Mietvertrag im historischen Bahnhofsgebäude am Nordende der Unnaer Innenstadt unterschrieben haben: „030 Kebab“ soll es heißen. Die Zahl am Anfang ist die Telefonvorwahl der Hauptstadt.
Vermieter: Gastronomie passt in ein Bahnhofsgebäude
Vermieter Michael Deterding freut sich, ein gastronomisches Angebot für das Bahnhofsgebäude gefunden zu haben. Bislang war die Fläche von einem Wettbüro genutzt worden. Dieses verlasse Unna nur ungern und gezwungenermaßen: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt die Großtagespflege „Rathausstrolche“ und die Abstandsregelungen lassen den Betrieb von Spielhallen oder Wettbüros so nach am Behördenkindergarten nicht zu. „Eine Gastronomie ist aber sicherlich auch ein gutes Konzept an einer so stark frequentierten Stelle wie einem Bahnhof. Und mit dem neuen Bäcker nebenan liefern sich die beiden keine Konkurrenz“, so Deterding.

Dafür aber fordern Chayenne Klatt und Emil Gajiyev das Unnaer Döner-Establishment heraus. Die Zahl der Drehspießgrills in Unna ist nicht unbedingt knapp. Eine Handvoll Anbieter hat sich über Jahre hinweg etabliert und genießt einen guten Ruf bei der Kundschaft. Neuzugänge müssen sich ihre Marktanteile erst einmal erarbeiten.
Der Berliner Döner lässt sich individuell gestalten
Was den „Berliner Döner“ anders machen soll als den des Ruhrgebiets, das sei neben dem Qualitätsniveau das Ausmaß an Individualisierungsmöglichkeiten. Bei „030 Kebab“ ist es zudem gepaart mit ein paar Elementen der modernen Systemgastronomie. Der Kunde könne zwischen verschiedenen Brot- und Fleischsorten, Saucen und Gemüsebeilagen auswählen, sich seinen Döner etwa auch rein vegetarisch oder mit Grillgemüse belegen lassen. Wer sich zu schüchtern fühlt, um dies direkt am Tresen zu besprechen, könne sich seinen Döner zudem an einem berührungsempfindlichen Bildschirm zusammenstellen.
Für den Aufenthalt wollen die Betreiber noch ein ansprechendes Ambiente schaffen. Dies wird die Arbeit in den kommenden Wochen bestimmen. Einen genauen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Grob angepeilt ist Mitte Mai.