Mehrere Demos gegen AfD in Unna Polizei bereitet sich auf Kundgebungen vor

Gegendemos wollen AfD in Unna „nicht kommentarlos“ lassen
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Der Wahlkampf im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. September äußert sich in Unna auch in verschiedenen Demonstrationen in der Innenstadt. Gegen die AfD-Kundgebung am Samstag (15.2.) formiert sich inzwischen Protest.

AfD-Demo in Unna

Wie berichtet plant der AfD-Bezirksverband Arnsberg für Samstagmittag eine Wahlkampf-Kundgebung in Unna auf dem Rathausplatz. Zu den Rednern gehört laut einer Ankündigung der Partei auf Social Media neben Friederike Hagelstein, Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Unna I, auch der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich. Er ist AfD-Mitglied und sitzt im Dortmunder Stadtrat. Wegen rechtsextremer Äußerungen läuft gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren. Thema der Kundgebung in Unna soll Migration sein.

AfD nicht kommentarlos auftreten lassen

„Wir wollen auf keinen Fall, dass die AfD so kommentarlos in Unna auffällt, erst recht nicht mit Herrn Helferich aus Dortmund“, sagt Birgit Rottmayer vom Runden Tisch gegen Gewalt und Rassismus.

Es soll an diesem Samstag eine Gegenveranstaltung geben, die von der Gruppe Omas gegen Rechts angemeldet wird. Diese sei Teil des Runden Tischs, beide Initiativen würden einander unterstützen, so Rottmayer.

„Omas gegen Rechts“

Bei der Demonstration des Runden Tischs gegen Gewalt und Rassismus am vergangenen Wochenende hatte es räumliche Einschränkungen gegeben, damit es nicht zu Konflikten kommt: Zuvor waren Wahlkampfstände in der Unnaer Innenstadt angemeldet worden, dem Vernehmen nach auch von der AfD, sodass die rund 2.000 Teilnehmer der Demonstration „für ein solidarisches Miteinander, gegen Hass und Hetze“ eine Route abseits der Fußgängerzone gehen mussten.

Auch für kommenden Samstag (15.2.) laufen Abstimmungen zwischen Veranstalter und Polizei. Die Initiative aus Omas gegen Rechts und Rundem Tisch, die erneut auf viel Zuspruch hofft, will in der Innenstadt sichtbar sein, wird aber eine Distanz zum Rathausplatz wahren müssen, die Reibereien vermeiden soll.

Während einer Demo in Unna im Jahr 2026 stehen oder sitzen zahlreiche Demonstranten einer Reihe von Polizisten gegenüber
Manchmal ist auch in Unna ein größeres Polizeiaufgebot nötig, um Demos und Gegenveranstaltungen voneinander zu trennen. Dieses Bild entstand 2016, als in Unna eine AfD-Kundgebung mehrere Gegenveranstaltungen ausgelöst hatte. © Archiv

Polizei bereitet sich vor

Dem Vernehmen nach sollen weitere Gruppen am Samstag in Unna Demonstrationen gegen die AfD planen, darunter die Antifa (kurz für Antifaschistische Aktion, die als linksextrem gilt). Die Kreispolizeibehörde Unna bestätigte gegenüber unserer Redaktion, es gebe für Samstag „diverse Anmeldungen von Vereinigungen, die unterschiedlicher politischer Couleur sind“, so Sprecherin Nadine Richter. Mit Verweis auf den Datenschutz nannte sie keine Details.

Ist mit einem größeren Polizeiaufgebot in Unna zu rechnen? Auch dazu verriet Sprecherin Richter nichts. Die Polizei habe das Ziel, dass alle ihre Meinung kundtun können, und bereite sich entsprechend vor.

Auch in Kamen sei am Samstag eine Kundgebung geplant, bestätigte Richter. In der Nachbarstadt soll es eine Demo „für Vielfalt, Demokratie und Toleranz“ geben.

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