Ausbau des Krankenhauses in Unna Wo sollen die Ein- und die Ausfahrt hin?

Ausbau des Krankenhauses: Wo sollen die Ein- und die Ausfahrt hin?
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Unnas zwei Krankenhausstandorte sollen in einem großen Neubau konzentriert werden. Das Millionenprojekt gilt als zukunftsweisend für den Gesundheitsstandort Unna. Seine Lage mitten in der Innenstadt gibt aber auch Anlass für Diskussionen, besonders zum Thema Verkehr.

Ausschuss stimmt für Veröffentlichung

Für die Planungen des Ausbaus plus Parkhaus am Standort Mitte des Christlichen Klinikums (CKU) muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der nun eine politische Hürde genommen hat: Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität (ASM) hat am Mittwochabend (25.9.) den Beschluss gefasst, dass die bisherigen Entwürfe öffentlich ausgelegt werden und das Verfahren damit weitergeht. Während dieser Veröffentlichung wird jedermann erneut Gelegenheit haben, die Planungen einzusehen, zu kommentieren, Anregungen und Kritik vorzubringen.

Der Standort Mitte des Christlichen Klinikums Unna, auf dem Bild links neben dem baumbestandenen Westfriedhof
Der Standort Mitte des Christlichen Klinikums Unna, auf dem Bild links neben dem baumbestandenen Westfriedhof: Das Krankenhaus soll ausgebaut werden. © www.blossey.eu

Streitthema: Ein- und Ausfahrt

In einer vorherigen Beteiligungsrunde hatten neben verschiedenen Behörden auch Bürger bereits Stellungnahmen abgegeben. Auch in der ASM-Sitzung äußerte sich eine Anwohnerin, deren Wohnhaus direkt gegenüber dem geplanten Parkhaus steht: auf der anderen Seite der Mozartstraße. Ein Streitthema, das offensichtlich noch weiter diskutiert werden muss, ist die Ein- bzw. Ausfahrt. Die vom CKU beauftragten Verkehrsplaner bevorzugen eine Variante, bei der die Einfahrt an der Mozartstraße wäre und die Ausfahrt am Rand des Westfriedhofs auf den Beethovenring führen würde.

Konflikte am Ring befürchtet

Den Verkehr komplett über den Ring abzuwickeln, sehen die Planer kritisch: Straßen NRW habe Bedenken wegen der Sicherheit und Flüssigkeit des Verkehrs auf dieser Landesstraße. Noch schwieriger erscheint der Zusammenhang mit einem Radverkehrsprojekt, das es noch nicht gibt: Es gibt im Rathaus die noch vage Idee, auf dem Ring einen Radweg einzurichten. Die Sorge: Autos, die von der mehrspurigen Straße ins Parkhaus abbiegen, kämen in Konflikt mit Radfahrern.

Werner Wülfing hingegen, Ratsmitglied für Bündnis 90/Die Grünen und gleichzeitig aktiv im ADFC, prognostizierte im ASM eine „enorme Störung und Gefährdung für den Radverkehr“, wenn die Parkhauseinfahrt an der Mozartstraße eingerichtet wird.

Chance für den Krankenhausstandort

Es gab aber auch Appelle, das große Ganze des Projekts im Vordergrund zu sehen, unter anderem von CDU und SPD, deren Vertreter die Planung in den Kontext der aktuellen Gesundheitspolitik und der Diskussionen über Krankenhausschließungen in anderen Orten einordneten. „Das ist die Chance für den Krankenhausstandort in der Kreisstadt Unna“, sagte zum Beispiel der SPD-Fraktionsvorsitzende Sebastian Laaser.

Das Beschlussergebnis spiegelt wider, dass das CKU-Projekt eine Mehrheit hat, dass es zu Details aber noch keinen Konsens gibt: 14 Ja-Stimmen standen zwei Gegenstimmen aus den Reihen der Bündnisgrünen gegenüber. Drei ASM-Mitglieder enthielten sich.

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