Die Spritpreise steigen und steigen. Für Spieler wie Jannik Prinz, die weit zu Training und Spielen pendeln, ist das besonders bitter.

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Trotz hoher Spritpreise: WSC-Spieler Jannik Prinz fährt jede Woche 600 Kilometer zum Spiel

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Aufgrund des Ukraine-Konflikts und den Sanktionen gegen Russland gehen die Spritpreise gerade durch die Decke. Auch die Sportler leiden darunter. Für Jannik Prinz ist es besonders bitter.

Werne

, 17.03.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schon seit Jahren pendelt Jannik Prinz Wochenende für Wochenende mehr als 600 Kilometer zu den Spielen des Werner SC. Das bedeutete schon früher enorme Kosten. Doch inzwischen hat sich das Ganze zu einem echten Minusgeschäft entwickelt.

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Zugegeben, aufgrund der Pandemie blieben Prinz‘ Fahrten zwischen Hamburg und Werne lange Zeit aus. Der 23-Jährige arbeitet für ein Unternehmen in Hamburg, hat dort seinen Erstwohnsitz. Weil er während der letzten zwei Jahre aber viel im Homeoffice war, hat er inzwischen eine Zweitwohnung in Werne. Auch die vergangenen zwei Wochen konnte er von Werne aus arbeiten.

Jannik Prinz fährt 600 Kilometer pro Woche - nur für den Werner SC

„Ab und zu muss ich jetzt aber trotzdem nach Hamburg“, so Prinz. 310 Kilometer seien das pro Weg. Meistens fährt er dann Freitag von der Arbeit direkt zum Abschlusstraining und dann Sonntag nach den Spielen zurück. Also insgesamt 620 Kilometer pro Woche, nur für den Werner SC.

Doch schon vor den hohen Spritpreisen hat Jannik Prinz versucht, Sprit einzusparen: „Ich mache das halt immer so, dass ich mit 120 mit Tempomat fahre. Weil ab Hannover ist sowieso nur 120.“

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Als Jannik Prinz zum Werner SC kam, habe er mit Kurtulus Öztürk, dem damaligen Trainer, ausgemacht, dass er Spritkosten plus ein bisschen mehr haben wollte. „Jetzt kommt noch die Wohnung dazu, ich mache dadurch ein kleines Minusgeschäft. Aber es hält sich im Rahmen“, wiegelt er ab.

Zumal für ihn die positiven Aspekte überwiegen, in Werne eine Wohnung zu haben: „Ich habe eine kleine Wohnung gesucht, weil es viel einfacher ist, privat was mit meinen Mannschaftskollegen zu machen. Weil jetzt wohne ich zwei Kilometer entfernt.“ Zuvor seien es 25 Kilometer von seinen Eltern in Hamm gewesen - oder eben die 310 Kilometer von Hamburg aus.

Jannik Prinz „will es weiterprobieren“

Deshalb hat er nun erstmal auch fürs nächste Jahr zugesagt beim WSC, auch trotz der hohen Preise. „Ich will es weiterprobieren, ob sich das lohnt und wie das dann weiterläuft, sieht man in der Zukunft.“

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Bald muss er nämlich wohl wieder häufiger nach Hamburg, zumindest wollen seine Vorgesetzten, dass die Angestellten immer mittwochs ins Büro kommen, erzählt er. Daher überlegt Jannik Prinz, vielleicht auch mal mit dem Zug zu fahren. Aber auch das hat Nachteile.

„Man muss früh genug planen, sonst kostet das genauso viel wie fahren“, so Prinz. Außerdem sei es schwierig mit den Auswärtsspielen, je nachdem, wo der Werner SC spielt: „Da ist es immer doof, mit dem Zug zu fahren.“ Einmal habe er das vor Corona gemacht, als er mit dem Zug von Heiden nach Hamburg gefahren sei.

Der Werner SC bietet aber auch bei Auswärtsfahrten einen Teambus an. Zumindest die Kosten würden daher wegfallen für die Spieler. Obwohl Jannik Prinz manchmal mit dem Auto gefahren sei: „Weil die Spiele sind ja Richtung Hamburg und sonst müsste ich mit dem Bus zurück und dann wieder mit dem Auto los und dann am nächsten Tag wieder arbeiten.“

Somit bleibt Jannik Prinz wohl erstmal dabei, entweder von Werne zu arbeiten oder die Strecke von Hamburg auf sich zu nehmen.

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