Lüner SV Handball geht in die Winterpause Trainer spricht von einer „Vollkatastrophe“

Lüner SV Handball geht in die Winterpause - Mai zieht Bilanz
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Das Handballjahr ist für die erste Damenmannschaft des Lüner SV beendet. Zum Abschluss setzte es mit dem 12:28 gegen den Tabellenzweiten ASC Dortmund eine deutliche Klatsche. „Das war eine Vollkatastrophe und sicherlich unsere schlechteste Saisonleistung“, schimpfte Trainer Marcel Mai nach dem Spiel gegen das Team aus Aplerbeck.

Lüner SV ist in die Regionalliga aufgestiegen

Mai kritisierte vor allem den fehlenden Zug zum Tor. Nur drei Tore in der ersten Halbzeit sprachen eine deutliche Sprache. „Unsere Trainingswoche war nicht gut, und genauso haben wir auch gespielt“, ärgerte sich der Trainer.

Nach dem umjubelten Aufstieg stehen die Löwinnen in der Regionalliga Westfalen mit 6:24-Punkten auf dem drittletzten Platz. „Insgesamt kann ich schon sagen, dass die Liga genauso stark ist, wie ich es vor der Saison erwartet habe“, berichtet der Coach. Vor allem im Hinblick auf die Geschwindigkeit und die Körperlichkeit sei es etwas ganz anderes, als in der vergangenen Saison.

„Im letzten Jahr waren wir vom Tempo her mehr oder weniger allen Mannschaften überlegen. In der Regionalliga sind die Teams mindestens auf Augenhöhe“, so Mai weiter. Zudem merke man die Erfahrung der anderen Teams. „Wir haben eine sehr junge Truppe und treffen immer wieder auf Spielerinnen mit Drittliga-Erfahrung. Das macht es dann manchmal schwierig“, meint der 40-Jährige.

Marcel Mai lobt Entwicklung

Trotz des schwachen Spiels zum Jahresabschluss zeigt sich Mai mit der Entwicklung seiner Mannschaft durchaus zufrieden: „In der Deckung machen wir es insgesamt sehr ordentlich. Da brauchen wir uns in meinen Augen auch nicht zu verstecken. Im Angriff haben wir noch Probleme. Aber das hatten wir vor der Saison auch so erwartet“, berichtet Mai.

„Wir wussten, dass der aufgebaute Positionsangriff am schwierigsten werden würde. Daher haben wir den Fokus auch hauptsächlich darauf gelegt und haben das Gefühl, dass wir da auf dem richtigen Weg sind.“

Marcel Mai, Trainer der Handballdamen des Lüner SV in der Regionalliga Westfalen, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.
Marcel Mai zieht nach der Hinrunde der Regionalliga Bilanz. © Günther Goldstein

Neu sei auch das Thema Videoanalyse. „Im letzten Jahr haben wir eigentlich immer gesagt, dass wir unser Ding spielen. Damit waren wir auch erfolgreich. Jetzt nimmt die Gegnervorbereitung einen deutlich größeren Teil ein“, erläutert der LSV-Coach. Dennoch sei es mit einem Schnitt von aktuell etwa 20 Toren schwierig, dauerhaft etwas Zählbares zu holen. „Was uns definitiv fehlt, ist eine Spielerin, die auch mal aus der zweiten Reihe ballern kann. Da haben wir einige junge Spielerinnen dabei, die sich dahin vielleicht mal entwickeln können. Aber diese einfachen Tore haben wir aktuell kaum in unserem Spiel“, meint Mai.

Eine deutliche Umstellung im Vergleich zur vergangenen Saison habe auch der enge Spielplan mit sich gebracht. „Letztes Jahr hatten wir gefühlt alle drei Wochen ein Spiel. Jetzt sind wir jede Woche dran und haben kaum Zeit etwas Neues einzuführen, weil wir immer mit unserem kommenden Gegner beschäftigt sind.“

Highlight gegen den BVB

Zwei Spiele, die dem Coach besonders in Erinnerung geblieben sind, waren die Lokalduelle beim BVB und beim HC TuRa Bergkamen. In Dortmund haben wir am Ende zwar verloren, aber ein absolutes Topspiel gezeigt. In Bergkamen haben wir unseren einzigen Auswärtssieg geholt. „Wie wir da nach dem zwischenzeitlichen Rückstand das Spiel gedreht haben, war super“, berichtet Mai von seinen persönlichen Highlights.

Für den weiteren Saisonverlauf hat Mai gleich mehrere Wünsche: „Wir wollen natürlich den Klassenerhalt schaffen. Außerdem würden wir gerne die Spiele gegen die Teams, gegen die wir schon gewonnen haben, erneut gewinnen. In der kommenden Rückrunde gibt es ein paar Heimspiele, die wir holen müssen, um drinzubleiben.“

Dabei solle auch die Breite des Kaders genutzt werden: „Es sollen alle Mädels ihre Spielanteile kriegen, um auch ihre Entwicklung weiterzugehen. Das war unsere große Stärke und wir sind überzeugt, dass uns das auch weiterhin stark machen wird“, meint Mai abschließend.