Stadtwerke-Chef Dr. Achim Grunenberg hat die Entwicklung auf dem Energiemarkt fest im Blick.

Stadtwerke-Chef Dr. Achim Grunenberg hat die Entwicklung auf dem Energiemarkt fest im Blick. © Magalski/Stadtwerke Lünen

Lüner Stadtwerke: Gaspreis in Grundversorgung steigt auf jeden Fall

dzEnergiekrise in Lünen

Die von der Bundesregierung geplante Gasumlage ist Geschichte, jetzt soll unter anderem ein Gaspreisdeckel die Verbraucher vor unbezahlbaren Rechnungen schützen. Das sagen die Lüner Stadtwerke dazu.

Lünen

, 01.10.2022, 06:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es vergeht fast kein Tag, ohne dass Verbraucher Hiobsbotschaften vom schwer zu durchschauenden Gasmarkt verdauen müssen. An den Börsen schwanken die Preise stark, und wie hoch die eigene Gasrechnung tatsächlich ist, hängt nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW unter anderem vom Wohnort ab.

Zu den jüngsten wirtschaftlichen und vor allem politischen Entwicklungen teilten die Stadtwerke Lünen unserer Redaktion am Freitag (30. September) auf Anfrage mit: „Dass sich die Bundespolitik damit befasst, die Gaspreise für den Endkunden abzufedern, finden wir sehr gut und äußerst notwendig. Wir hoffen, dass die richtige Kombination aus finanzieller Hilfe für unsere Kunden und notwendigem Sparanreiz dabei erarbeitet wird.“

Neue Situation

Wie es weiter hieß, zeige sich diese Notwendigkeit zusätzlich wegen drei wesentlicher Veränderungen für die Verbraucher, die sich in dieser Woche ergeben hätten - hier, der Stadtwerke-Überblick im Wortlaut:

  • Die Pipelinebeschädigungen haben den Lieferstopp über die Nordstream-Pipelines für einen absehbar langen Zeitraum manifestiert.
  • Dies hat dazu geführt, dass sich die Gas-Einkaufspreise für 2023 auf über 20 Cent/kWh (netto) erhöht haben. Dies entspricht einem Endkundenpreis von bis zu 30 Cent/kWh brutto.
  • Hinzu kommt, dass viele bundesweit tätige Unternehmen ihren Gaskunden in kommunalen Netzen kündigen beziehungsweise gekündigt haben (in dieser Woche ein großer norddeutscher Anbieter mit 45.000 Kunden bundesweit).

Energiespartipps gibt es auch im Kundencenter der Stadtwerke Lünen.

Energiespartipps gibt es auch im Kundencenter der Stadtwerke Lünen. © Schumann (A)

  • Das führt dazu, dass auch die Stadtwerke Lünen zusätzliche Kunden in der Grundversorgung aufnehmen müssen, für die kein Gas beschafft wurde.
  • Das bedeutet, dass sich die Preise innerhalb der Grundversorgung für 2023 noch einmal erhöhen werden.

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  • Leider ist es absehbar, dass die regulierten Netzentgelte ebenfalls zum Jahreswechsel deutlich steigen werden.
  • Aus all den genannten Gründen ist mit weiteren Preissteigerungen auf Verteilnetzebene zu rechnen, die durch kluge Mechanismen eines Gaspreisdeckels abgefedert werden müssen.
  • Die Einzelheiten hierzu will die Bundesregierung innerhalb der kommenden Wochen bekanntgeben.

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Auf die Frage unserer Redaktion, wie sich der Wegfall der Gasumlage auf die Gasrechnung der Stadtwerke-Kunden auswirkt, antwortete der städtische Versorger: „Was die Gasumlage betrifft, werden sich die Stadtwerke Lünen selbstverständlich an die noch seitens des Verordnungsgebers zu veröffentlichenden Regelungen halten. Die Kunden müssen hier zunächst nichts unternehmen.“

Appell zum Energiesparen

Unterdessen appellieren die Stadtwerke einmal mehr an ihre Kunden, möglichst viel Energie (Strom und Erdgas) einzusparen, damit nicht zu den absehbar wirtschaftlichen Belastungen noch die Folgen einer Gasmangellage oder Netzstabilisierungsmaßnahmen mit damit verbundenen Abschaltungen hinzukommen müssen.

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