
© Jürgen Weitzel
Aus vier mach zwei: Die Torwartsituation beim SV Herbern ist gefährlich
Meinung
Anfang des Jahres sah es noch so aus, als würde der SV Herbern mit vier Torhütern in die neue Saison gehen. Nun sind es nur noch zwei. Das kann gefährlich sein - weiß auch der Landesligist selbst.
Es schien eigentlich so, als hätte der SV Herbern ein Über-Angebot an Torhütern im Kader. Sven Freitag, Leo Fenker und Jens Haarseim waren ohnehin ein starkes Trio, dazu kommt ab Sommer noch Philipp Sandhowe vom FC Nordkirchen. Vier Männer für einen Platz in der Aufstellung also.
Noch Anfang des Jahres klang Ludger Staar, Sportlicher Leiter des Landesligisten, optimistisch, dass tatsächlich alle vier Keeper zum Saisonstart noch beim SV Herbern aktiv sein würden. Doch das hat sich mittlerweile geändert.
Der erste Torwart, der Abschied nahm vom SV Herbern, war Jens Haarseim. Er wechselte zum FC Nordkirchen in die Bezirksliga. Vor wenigen Tagen nun verkündete Sven Freitag überraschend sein Karriereende - nach seinem Kreuzbandriss und einer Meniskusverletzung im Dezember 2019 streikte sein Knie nun erneut.

Jens Haarseim hat den SV Herbern in Richtung des FC Nordkirchen verlassen. © Jürgen Weitzel
Aus vier Torhütern wurden zwei - und damit genau das, was der SV Herbern eigentlich nicht mehr wollte. Der Verein hatte in der Saison 2019/2020 mit Haarseim und Freitag schon einmal zwei Torhüter. Das ging so lange gut, bis sich Sven Freitag das Kreuzband riss.
Blieb also nur noch Jens Haarseim. Als der jedoch beim Davertpokal 2020 muskuläre Probleme verspürte, kam der Verein in echte Bredouille - und engagierte Ex-Keeper Leo Fenker vom Spielfeldrand weg. Eigentlich sollte er nur beim Hallenturnier im Kasten stehen, doch er blieb.
Trotz der glücklichen Fügung mit Leo Fenker hat der SV Herbern aus dieser Situation gelernt und gemerkt: Zwei Torhüter sind durchaus wenig und können zu echten Schwierigkeiten werden.
Nun geht der Verein trotzdem wieder mit zwei Keepern in die Saison. Das ist gefährlich, aber durchaus möglich. Denn: Die Wahrscheinlichkeit ist trotz aller Erfahrungen doch ziemlich gering, dass sich Sandhowe und Fenker gleichzeitig verletzen. Und sollte es mal hart auf hart kommen, wäre sicherlich auch Hilfe aus der zweiten Mannschaft denkbar.
Der SV Herbern hat also nach wie vor zwei starke Torhüter im Kader - sollte aber hoffen, dass das Verletzungspech nicht ganz so sehr einschlägt wie in den letzten Jahren.
Geboren im Münsterland, mittlerweile aber eng mit dem Kreis Unna verbunden. Immer auf der Suche nach spannenden Geschichten und Menschen. Seit 2018 bei Lensingmedia – erst als Sportredakteurin, seit 2023 in der Lokalredaktion.
