Klaus Moßmeier (l.) ist Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Unna-Kamen, Jürgen Schneider Mitglied des Vorstandes. © Montage: Nina Dittgen

Sparkasse Unna-Kamen

Trotz Rekord-Inflation und Strafzinsen: Sparkassen-Kunden horten 1,6 Milliarden Euro

Die Sparkasse Unna-Kamen feiert ein „sehr erfolgreiches Geschäftsjahr“ 2021. Trotz Pandemie ist die Bilanzsumme erneut gewachsen, vor allem dank eines Treibers. Mehr Geld verdient hat die Sparkasse aber nicht.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 03.03.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Sparkasse Unna-Kamen zieht trotz andauernder Corona-Pandemie eine positive Bilanz des Geschäftsjahres 2021. Das Geschäftsjahr sei erneut sehr herausfordernd, aber auch sehr erfolgreich gewesen, heißt es in einer Mitteilung zur Bilanzpressekonferenz am Donnerstag (3. März).

In der Tat ist die Bilanzsumme wieder deutlich gewachsen, um 7,23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf nunmehr 3,28 Milliarden Euro. Das lag vor allem am Kreditgeschäft. Vorstandsmitglied Jürgen Schneider sprach von einem „absoluten Rekordergebnis“. Die Summe der Kreditzusagen wuchs um 45 Prozent auf 629 Millionen Euro, das Kreditvolumen um 6,8 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Das ungebrochen hohe Interesse an Immobilien spielt hierbei eine große Rolle. Die Sparkasse sagte im vergangenen Jahr 266 Millionen Euro an Wohnungsbaukrediten zu (+33 Prozent).

Die Bilanzsumme sagt freilich nichts über den Gewinn aus, der Jahresabschluss liegt noch nicht vor. Wie Schneider auf Nachfrage sagte, habe die Sparkasse aber nicht mehr Geld verdient in 2021, der Ertrag sei etwa gleich geblieben. Wenn der Vorstand einerseits von einer weiterhin nötigen „Optimierung der Kostenstrukturen“ spricht und andererseits davon, „alle Wachstumsziele deutlich überschritten“ zu haben, mag das zunächst widersinnig klingen.

Doch die anhaltende Niedrigzinsphase stelle weiterhin eine große Herausforderung für die Kreditwirtschaft dar. Obwohl besonders vermögende Kunden inzwischen Verwahrentgelte – landläufig auch Strafzinsen genannt – zahlen müssen, sind die Einlagen auch 2021 weiter gestiegen. Ebenfalls pandemiebedingt haben viele Menschen offenbar schlicht und ergreifend weniger Geld ausgegeben. Die unglaublich klingende Summe von rund 1,6 Milliarden Euro haben Kunden an täglich verfügbaren Geldern bei der Sparkasse Unna-Kamen deponiert – das sind noch einmal 7,7 Prozent mehr als 2020.

Dabei ist die Botschaft von Vorstandschef Klaus Moßmeier und seiner Mitarbeiterschaft stets dieselbe: „Wer im Tagesgeld bleibt, legt sein Kapital still.“ Das Ziel in den Beratungsgesprächen mit Kunden sei deshalb immer, diese zur Geldanlage zu motivieren. Immer mehr Anlegerinnen und Anleger bevorzugten inzwischen Investmentfonds mit einer breiten Risikostreuung. Wertpapierumsatz und -vermögen wuchsen kräftig um jeweils rund 30 Prozent.

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In punkto Verwahrentgelt wusste Jürgen Schneider gar von einem Kunden zu berichten, der gesagt habe: „Gott sei Dank, ihr habt mir dadurch die Augen geöffnet für andere Anlageformen.“ Freilich ein Einzelfall, doch eins gilt gleichermaßen für alle Kunden: Die Rekord-Inflation von 5 Prozent nagt an ihren Einlagen.

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