Technik für Achterbahnen oder Free-Fall-Tower. Für vollautomatisierte Straßenbahnen, blitzschnelle Hochhausaufzüge oder wuchtige Containerhafenkrane. Die Technik der Firma Vahle ist oft in ungewöhnlichen Anlagen verbaut, für die spezielle Lösungen für die Energiezuführung und Datenübertragung ausgetüftelt werden müssen.
Künftig haben die Daniel Düsentriebe aus Kamen, seit 1956 an der Westicker Straße ansässig, noch bessere Bedingungen für Entwicklung, Produktion und Vertrieb: 60 Millionen Euro will der Systemanbieter für Automatisierungslösungen in seine Firmenzentrale investieren. Jetzt gab die Firma den Baustart bekannt: Am 9. Mai, einem Freitag soll mit einem prominenten Gast der Spatenstich für den sogenannten Vahle-Campus erfolgen: erwartet wird NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). „Wir setzen an diesem Tag ein starkes Zeichen für die Zukunft der Region“, kündigte Vahle-Sprecher Philipp Weber am Donnerstag (3.4.) an.

Vahle will Zukunftsperspektiven schaffen
Die Paul Vahle GmbH & Co. KG, bekannt geworden durch die Stromschienentechnik für den Transrapid und Shanghais Magnetschwebebahn, beschäftigt weltweit 800 Mitarbeiter, davon 550 in Kamen und Dortmund. Der neue Campus in Kamen soll eine Gesamtfläche von rund 50.000 Quadratmetern umfassen.
Geplant sind dort ein neues Verwaltungsgebäude, ein Event-Pavillon und eine neue Fabrik für Fertigungslogistik, eine sogenannte „Fabrik der Zukunft“. Eine Investition, die für Vahle Strahlkraft haben soll. „In Zeiten, in denen oft über Abwanderung und Jobverluste berichtet wird, möchten wir eine positive Botschaft senden“, sagt Philipp Weber. „Wir investieren hier, wir wachsen hier, wir schaffen hier Zukunftsperspektiven!“ Das Ganze soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 fertig sein.
Vahle: Größte Investition der Unternehmensgeschichte
Das Bauvorhaben an der Westicker Straße ist laut Weber die größte Investition der Firmengeschichte und „stelle erfolgreich die Weichen in Richtung Zukunft“. Das Fabrikgebäude unter dem Titel „Fabrik der Zukunft“ soll eine Nutzfläche von rund 15.300 Quadratmetern haben – das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern.
In dem Gebäude befinden sich künftig unterschiedliche Lagerbereiche, darunter ein Automatisches Kleinteilelager (AKL), ein Automatisches Palettenlager und ein Wabenlager.
Mit einem AKL machte die Firma an dem Standort bereits Schlagzeilen. Das erste Lager dieser Art, hoch aufragend und mit einem blitzschnellen Regalbediengerät, einer Art Portalroboter, versehen, wurde 2019 in Betrieb genommen: Mit einer Maschine des Hamburger Anlagenbauers „Jungheinrich“, die in atemberaubender Geschwindigkeit durch die Regalgasse saust, in dem über 7000 Behälter mit notwendigen Teilen gelagert werden. Ein Tempo, mit dem Vahle nun offenbar weiter vorangehen will.
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