Probleme bei neuem Rewe ohne Personal in Kamen Einkaufen nur mit Kreditkarte oder digital

Probleme bei Rewe-Markt: Einkaufen nur mit Kreditkarte oder digital
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Der Minishop an der EnBW-Ladestation im Kamen Karree gehört zu den deutschlandweit ersten autonomen Smart-Stores. Unter dem Namen „Rewe Ready“ soll hier Einkaufen ohne das herkömmliche Bezahlen an einer Kasse möglich sein – mithilfe von KI. Doch kurz nach der Eröffnung musste Betreiber Lekkerland den Laden wegen eines Wasserschadens schließen. Das Unternehmen kündigte an, die Filiale Anfang Dezember wieder öffnen zu wollen.

Neben dem Wasserschaden kämpft das Entwicklerteam von Lekkerland mit weiteren Problemen. Der Smart-Store akzeptiert derzeit nur Visa, Mastercard, Google Pay und Apple Pay – Zahlungen mit der in Deutschland verbreiteten Girocard sind nicht möglich.

„Ein Großteil der mündigen Bevölkerung hat nun mal Girocard, und wir können sie nicht begrüßen“, sagt Klaus Albus, Chefentwickler der Smart-Store-Technologie bei Lekkerland. Grund dafür sei der technische Ablauf innerhalb des geschlossenen Smart-Store-Systems.

Ein Blick auf das Sortiment von Rewe-Ready in Kamen. Totale von Außen ins Geschäft, es sind mehrere gut befüllte Regale zu sehen.
Das Sortiment von Rewe Ready: Der Smart-Store im Kamen Karree bietet vor allem Produkte für den schnellen Verzehr, ähnlich wie an Tankstellen. © Marcel Drawe

Registrierungsprozess als Hürde

Um den Store zu betreten, müssen Kunden sich vor Ort registrieren und bei einem unterstützten Bezahlsystem die Reservierung von zehn Euro autorisieren. Abgebucht wird dieses Geld, oder Teile davon, nur, wenn der Kunde etwas aus den Regalen mit nach draußen nimmt. Diese „Vorautorisierung“ dient Sicherheitszwecken, um Missbrauch vorzubeugen. Schließlich gibt es kein Personal, das die Einkäuferinnen und Einkäufer kontrollieren kann.

Doch genau dieses Vorgehen führt zu Problemen mit der Girocard: Sollte der Einkauf zehn Euro überschreiten, könne das Girocard-System den offenen Betrag nicht nachbuchen. „Das ist ein Problem, das uns während der gesamten Entwicklung begleitet hat“, erklärt Albus, der mehr als zwei Jahre an der Technologie gearbeitet und sie getestet hat.

Solange das Girocard-System keine Nachbuchungen zulässt, bleibt diese Zahlungsmethode für den Store ausgeschlossen. „Das sind Erfahrungen, die wir leider machen mussten“, sagt Unternehmenssprecher Ingo Gschwilm. Er hebt die Einzigartigkeit des Projekts hervor: Lekkerland sei das erste Unternehmen in Deutschland, das die Technologie an einem öffentlichen Standort einsetzt.

„Natürlich hätten wir sehr gern vermieden, dass das Projekt so startet“, räumt Gschwilm ein und verweist sowohl auf die technischen Einschränkungen als auch auf die erneute Schließung des Stores.

Das Unternehmen versprach zudem, deutlicher am Store zu kennzeichnen, dass Zahlungen nur mit Kreditkarte, Google Pay und Apple Pay möglich sind. Bisher informiert nur ein kleines Display über die akzeptierten Zahlungsarten.