Einkaufszentrum Kamen Quadrat: Wenn die Maskenpflicht im NRW-Handel fällt, will Rewe – der größte Mieter im Haus – dies so umsetzen. Kunden wird der Mund-Nasen-Schutz nicht per Hausrecht vorgeschrieben. © Stefan Milk

Einkaufen, Veranstaltungen, Schulen

Maskenpflicht und 2G/3G vor dem Aus: Was von den Corona-Regeln in Kamen bleibt

Schon am Wochenende könnten viele strenge Corona-Regeln auslaufen. Wie damit Schulen, Geschäfte, Veranstaltungen und Gaststätten in Kamen umgehen, zeigt ein Überblick. Bleibt die Maske freiwillig?

Kamen

, 29.03.2022 / Lesedauer: 4 min

Die Anwendung der sogenannten Hotspot-Regel in NRW zeichnet sich bislang nicht ab. Damit werden voraussichtlich bisherige Corona-Regeln, wie zum Beispiel die Maskenpflicht in Innenräumen und 2G/3G, weitgehend auslaufen. Was erwartet Kunden, Schüler und Veranstaltungsbesucher in Kamen? Wird die Maskenpflicht im Einzelfall per Hausrecht bleiben?

Schulen

Die Maskenpflicht an Schulen fällt mit dem Auslaufen der aktuellen Coronaschutzverordnung weg, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bereits angekündigt hatte. Die Gesamtschule Kamen empfiehlt Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schüler zunächst weiter das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Das geht aus einer E-Mail hervor, die Schulleiterin Nicole Ludwig am 18. März an das Kollegium schrieb.

Jetzt lesen

„In der Woche vor den Osterferien bitten wir unsere Schüler*innen, weiterhin eine Maske zu tragen. Für uns als Kolleg*innen gelten diese Regelungen ebenso“, heißt es darin wörtlich. Zur Zeit nach den Osterferien findet sich dort keine Aussage. Wenige Tage nach dem Versand der Mail erhielt die Schulleitung von Eltern einer Gesamtschülerin einen offenen Brief, in der die Beibehaltung der Maskenpflicht und der Corona-Tests an Schulen gefordert wird. Thilo Masuhr kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, trotz hoher Infektionszahlen Coronaschutz-Maßnahmen auslaufen zu lassen.

Einkaufen

Seit Beginn der Pandemie gilt die Pflicht, beim Einkaufen in Geschäften einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Diese und weitere Regeln laufen in NRW am 2. April voraussichtlich aus. Wann das NRW-Gesundheitsministerium Regeln für die Zeit nach dem 2. April veröffentlicht, war am Dienstag noch unklar. „Das hängt von den anstehenden Gesprächen und Entscheidungen ab“, sagte ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf auf Anfrage. Derzeit streiten Bund und Länder noch um die Anwendung der sogenannten Hotspot-Regel, die bei kritischer Lage weitergehende Beschränkungen per Landtagsbeschluss ermöglicht.

Wie wird der Handel mit dem erwarteten Wegfall der Maskenpflicht umgehen? Alexander Ahlmann, Betreiber der Rewe-Märkte an der Kampstraße und an der Einsteinstraße, verwies auf Anfrage auf die Rewe-Handelsgruppe. Bei Rewe Dortmund erklärte Sprecher Jonas Vogt: „Die behördlichen Pandemie-Maßnahmen werden von den Ländern und Kommunen vorgegeben – wir setzen diese Anordnungen entsprechend um.“ Das heißt wohl: Keine Empfehlung für eine hausrechtliche Maskenpflicht in angeschlossenen Märkten.

Veranstaltungen

Im Rathaus und weiteren öffentlichen Gebäuden gilt derzeit eine Maskenpflicht. Ob die Stadt Kamen künftig strengere Regelungen erlässt, als durch Bund und Land vorgesehen, will die Verwaltungsspitze in den nächsten Tagen beraten. Für den Kulturbereich zeichnet sich aber bereits eine Tendenz ab. Dort will man „aufgrund der weiterhin sehr hohen Infektionszahlen“ an den derzeit geltenden Vorgaben festhalten. „Da unser Publikum zu einem großen Teil zu der Gruppe von Menschen gehört, für die gerade eine vierte Impfung empfohlen wird oder eine solche in der Prüfung ist, ist die Aufrechterhaltung der Maskenpflicht eine sinnvolle Maßnahme“, teilte die Stadt Kamen auf Anfrage mit.

Gemeint sind Theaterbesucher in der Konzertaula. „Wir vermuten, dass die Mehrheit unserer Besucherinnen und Besucher aufgrund der Enge im Saal das Tragen einer Maske in der Aula als Erleichterung empfinden wird. Die Maßnahmen haben sich auch in den anderen Häusern bewährt und machen den Besuch und die Nutzung sicherer. Grundsätzlich werden wir aber erst einmal abwarten, was das Land beschließt.“

Gastwirt Ulli Neumann will in seinem Lokal weiter eine Maske tragen, auch wenn die Pflicht dazu wegfällt. © Marcel Drawe

Restaurants und Gaststätten

Schon am Sonntag könnte die meisten Regeln wegfallen – also auch die 3G-Regelung in der Gastronomie. „3G ist derzeit noch die Regel. Wenn dieser Vorschutz für alle wegfällt trotz der momentanen Infektionszahlen, halte ich das für Wahnsinn in Tüten. Unser Personal hat sich komplett dazu entschlossen, dass wir weiter mit Maske arbeiten werden, weil unser einziger Schutz ist“, sagte Ulli Neumann vom Alten Gasthaus Schulze Beckinghausen an der Mühlenstraße in Westick.

NRW darf künftig nur noch wenige allgemeine Corona-Regeln verhängen, etwa Masken- und Testpflicht in Krankenhäusern. Dieser Rahmen ist durch das neue Bundesinfektionsschutzgesetz vorgegeben. Für sogenannte regionale Hotspots sind allerdings weitergehende Beschränkungen erlaubt, sofern das Landesparlament dort eine kritische Lage feststellt. Über die Anwendung der Hotspot-Regel gibt es derzeit Streit zwischen Bund und Ländern.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie HA+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie HA+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits HA+ Abonnent?
Jetzt einloggen