Konzertaula Rauschender Gala-Abend mit Gästen aus Partnerstädten

Rauschender Gala-Abend mit Gästen aus Partnerstädten
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Ein fast volles Haus, aufgekratzte Stimmung, nur den in früheren Gala-Abenden selbstverständlichen Blumenschmuck auf der Bühne vermisst eine Zuhörerin bedauernd. Und mit Rezniceks fulminanter Ouverture zu „Donna Diana“ beginnt der Gala-Abend der Chorgemeinschaft Oratorienchor Kamen und der Konzertgesellschaft Schwerte mit der Neuen Philharmonie Westfalen unter der bewährten Leitung von Franz-Leo Matzerath.

Heinrich Behrens, Vorsitzender des Oratorienchors, begrüßt die Hörenden, vornehmlich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Partnerstädte mit Ausnahme der türkischen Stadt Bandima, die mit Wahlen beschäftigt ist, sowie die Kamener Bürgermeisterin Elke Kappen, freut sich über den regen Besuch, wiederholt seine Begrüßung sogar auf Französisch.

Von Lortzing bis Schostakowitsch

An sie schließt sich Roland Vespers souverän-elegante Moderation der Stücke des Abends an, die wie „ein Kessel Buntes“ bekannte, oft gespielte, gehörte Stücke aus Oper, Operette, Film und Konzertsaal vereinen. In Lortzings „Zar und Zimmermann“ gibt Bassist Florian Dengler köstlich übertreibend einen selbstgefälligen Bürgermeister van Bett, dem eine bestens aufgestellte Chorgemeinschaft antwortet.

Schostakowitschs „The second Waltz“ hat wunderbaren Swing und in Puccinis „Nessun dorma“ aus „Turandot“ überrascht Gustavo Martin Sanchez mit einer mächtigen Stimme aus kleiner Statur und einer strahlend dramatischen Höhe. Erste Bravo-Rufe! In Zellers „Vogelhändler“ singt er im Duett mit der Sopranistin Simone Krampe „Schenkt man sich Rosen in Tirol“, worin der Chor wunderbar weich einfällt, ehe Krampe sich als „Christel von der Post“ mit strahlender Höhe vorstellt.

Orchester stellt neue Initiative vor

Mancinis „Moon River“ aus „Frühstück bei Tiffany“ lädt zur Pause, in der die NPW ihre neue Initiative „Orchester des Wandels“ vorstellt: Schokolade und Kaffee aus Nigeria und Mexico auf Segelschiffen nach Amsterdam importiert, von dort mit Fahrrad nach Essen transportiert, um „einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen“, wie Roland Vesper formuliert.

Nach der Pause ein fetziger „Fluch der Karibik“, eine betörend schön gespielte Oboe in Ennio Morricones „Gabriels Oboe“, das unvergleichliche „O sole mio“ mit strahlendem Schmelz Gustavo Sanchez´. Florian Dengler gibt den würdigen Sarastro in Mozarts „Zauberflöte“ mit der Arie „In diesen heil´gen Hallen“, Simone Krampe singt als Pamina „Ach, ich fühl es“ innig-empathisch, wonach Elgars „Pomp and circumstances“ im Krönungsjahr Charles´ nicht fehlen darf. Schon in den Schlussakkord hinein begeisterter Applaus! Verdis „Brindisi“ aus La Traviata beendet im elegant-charmanten Walzertakt das Konzert.

Nicht ganz: Vangelis´ „Conquest of Paradise“ wird schon zu Beginn beklatscht - ein bewegender Abschluss eines strahlenden Abends!

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