Dabei werfen sie schon jetzt einen prüfenden Blick auf die pittoresken Fachwerkfassaden, die ihren neuen Veranstaltungsort umgeben: auf den Alten Markt in Kamen, auf dem ab dem 28. November die Winterwelt 2024 beginnt. Die erfahrenen Veranstaltungsmacher aus Bochum wollen wissen, wie es mit den Anschlüssen für Strom und Wasser aussieht – und wo die Holzpagode stehen wird, die in diesem Jahr erstmals die Almhütte ersetzt. „Wir wollen, dass es schön wird“, sagt Martin Semerad.
Der 54-jährige Gastronom ist Geschäftspartner von Marcus Gloria, der als Gründer von Bochum Total mit jährlich bis zu 500.000 Besuchern so etwas wie Kultstatus hat. Über die Bochumer Festival UG schmeißt Gloria, 61 Jahre alt, zahlreiche weitere Veranstaltungen mit Strahlweite. Und nun auch die Winterwelt in Kamen. Zumindest, was die Versorgung mit Getränken angeht, nachdem der Gastronom Michael Wilde nicht mehr zur Verfügung steht. „Kamen ist supernett, das wird Spaß machen“, ist Gloria überzeugt.
Der Start zur einer bewegten Karriere als Eventmanager
Gloria organisierte 1986 zum ersten mal das Festival in Bochum, damals noch klein. „Mit dem Auftritt einer Band hat es begonnen“, sagt Gloria. „That‘s it“ hieß die Combo – was übersetzt so viel heißt wie „Das ist es.“ Für Gloria ist es das tatsächlich: der Start zu einer bewegten Karriere als Eventmanager. „Am Anfang hatten wir keine Ahnung von Gastronomie, wir haben es einfach gemacht“, sagt er rückblickend.
Nach unendlich vielen Stationen, darunter auch Eskapaden, wie er über die vergangenen 40 Jahre sagt, kann er Referenzen vorlegen wie kaum ein anderer aus der Branche: darunter die Eisbahn der Zeche Zollverein in Essen, das Fiege-Open-Air-Kino und das Sommerfestival Schloss Berge in Gelsenkirchen, der NRW-Familientag in Bochum und das Sommerfest an der Ruhr-Uni. Deswegen sagt er mit Blick auf das Winterwelt-Engagement: „Wir bringen das richtige Handwerkszeug mit.“

Holzpagode der Kamener Winterwelt mit sieben Metern Durchmesser
Dieses Handwerkszeug werden die Bochumer anwenden beim Ausschank in der sechseckigen Holzpagode, die mit einem Durchmesser von sieben Metern deutlich kleiner ist als die Almhütten der vergangenen Jahre. Im Gegensatz zu den Vorjahren gibt es auch keine Speisen.
Dieses Geschäft soll den Gastronomen, die rund um den Alten Markt und in der Nachbarschaft angesiedelt sind, überlassen werden. „Wir sind keine aggressiven Gastronomen“, sagt Semerad mit Blick auf das Winterwelt-Engagement, das auf Anfrage der Stadt Kamen zustande kam, weil das laut Stadtverwaltung heimische Wirte über fünf Wochen nicht stemmen konnten.
Was in der Holzpagode ausgeschenkt wird
In der Holzpagode wird es Getränke aller Art geben, ein grundsolides Programm, wie Semerad sagt. „Wir sind überzeugt, dass wir nicht 15 unterschiedliche Schnäpse anbieten müssen.“ Es wird unter anderem roten und weißen Glühwein geben, Fiege-Bier aus der 0,3-Liter-Plopp-Flasche, Kakao, Cappuccino und Kinderpunsch.
Entscheidend im Übrigen für die Zusage der Veranstaltungsprofis aus Bochum war, dass die Bahnverbindung zwischen Bochum und Kamen, so Semerad, „super“ ist. „Die Fahrt ist relativ kurz. Wäre Kamen drei Stunden von uns weg gewesen, hätten wir das nicht gemacht.“ So werden die vier bis fünf Mitarbeiter, die dort aktiv sein werden, vor allem mit dem Zug anreisen. „Vom Bahnhof aus sind es ja nur zehn Minuten.“ Und dann geht es hinein in Kamens Winterwelt. Gloria: „Jetzt brauchen wir nur noch kaltes Winterwetter.“
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. November 2024.
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