Dirk Brandkamp wirft einen prüfenden Blick auf jenes Seil, das waagerecht zwischen zwei Schnurnägeln gespannt ist, damit die schweren Betonplatten, die er gleich verlegen wird, hundertprozentig plan aufliegen. Mit der Maurerkelle schiebt der Polier der Firma Vogel aus Ahlen-Dolberg den losen Splitt der Tragschicht so lange hin und her, bis er zufrieden nickt. Er sagt: „Es kommt hier auf jeden Millimeter an.“
Brandkamp und seine Kollegen sind gerade dabei, die Terrasse der Außengastronomie für das neue Bäckerei-Café Hosselmann im Technopark in Kamen zu legen. Etwa 50 Quadratmeter groß wird die Fläche, auf der künftig Gebäck verzehrt und Cappuccino getrunken werden kann. Die Arbeiten außen befinden sich im Endspurt, während innen schon alles einladend und top aussieht. Die Eröffnung der neuen Bäckerei steht unmittelbar bevor.

Rückkehr in den Technopark an neuer Stelle
Die Bäckerei Hosselmann, die bisher im jetzt abgerissenen Rewe-Markt an der Lünener Straße angesiedelt war, kehrt an neuer Stelle zum Technopark zurück. Sie bezieht das Ladenlokal, in dem zuvor die Vital-Apotheke war. Kurz nachdem die Apotheker-Familie Blume das Aus für ihren dortigen Betrieb verkündet hatte, kam die Nachricht, dass die bekannte Bäckerei-Kette dort einziehen will.
Und das ist nun passiert. Diese Rückkehr erfolgt in deutlich größerer Dimension. Das gilt nicht nur für die Größe der Bäckerei innen und außen, sondern auch für die Öffnungszeiten: Geplant ist erstmals eine Sonntagsöffnung. Das war bisher nicht möglich, weil der Zugang über den Supermarkt erfolgte – der bekanntlich sonntags geschlossen war.
Großes Potenzial für das Bäckerei-Café
Neu ist nicht nur die Sonntagsöffnung, sondern auch das angeschlossene Café – innen mit etwa zehn Tischen und 25 Plätzen. Und außen mit etwa 50 Quadratmetern Stellfläche für Tische und Stühle; eine Außengastronomie zwischen Bürgersteig und dem benachbarten Fahrradfachhandel „Rad+Tat“. Über die Außengastronomie sind künftig beide Geschäfte verbunden – und könnten von gegenseitiger Kundschaft profitieren.
Die Strahlweite der Bäckerei soll indes deutlich weiter reichen. Die Lüner Höhe ist nicht weit entfernt, die Gartenstadt Sesekeaue liegt noch näher – und allein rund um den Fördertum im Technopark befinden sich mehr als 60 Unternehmen, deren Mitarbeiter dort künftig auf Nahrungssuche gehen könnten.

Vogel-Kräfte legen für Hosselmann Grundlage
Ob Brandkamp und Kollegen dafür noch nach Kamen kommen werden, ist ungewiss. Die Arbeiter aus Ahlen-Dolberg legen lieber buchstäblich die Grundlage, damit jede Platte der Außengastronomie ordentlich sitzt. Dafür haben sie gleich zwei Tragschichten, eine 15 Zentimeter, eine andere 20 Zentimeter stark aufgebracht und verdichtet.
Eine weitere Schicht, 1,5 Zentimeter hoch und ebenso stark verdichtet, bildet noch nicht den Abschluss. „Jetzt kommt noch die letzte Schicht, mit der wir die Platten noch etwas ausgleichen können, falls notwendig“, sagt der Maurer. Der Untergrund müsse hundertprozentig eben sein. „Weil wir die Platten lose drauflegen und nicht, wie bei Pflaster-Arbeiten, mit der Rüttelplatte nacharbeiten.“
Rätsel um den Eröffnungstermin
Angestrebt wird die Eröffnung wohl zu Ostern. Ein exakter Eröffnungstermin steht aber noch nicht fest. Offenbar sind noch nicht alle Genehmigungen durch. Verantwortlich dafür, wie gut informierte Kreise unserer Redaktion berichten, ist weniger die Stadt Kamen, als mehr der Kreis Unna. Die Hoffnung vor Ort ist nun, dass in der Amtsstube schnell gearbeitet wird, damit der verwaiste Standort am Technopark schnell wiederbelebt werden kann.
An den Kräften der Firma Vogel liegt es jedenfalls nicht. Ihre Arbeit passt bis auf den letzten Millimeter.