
© Udo Hennes
Warum der Impfbus die lokale Impfstelle nicht ersetzen kann
Coronavirus in Holzwickede
Nach dem Aus vieler lokaler Impfstellen im Kreis Unna kommt in Holzwickede die Frage auf, ob der Impfbus reaktiviert werden könnte. Aber mobile Teams und Impfstellen verfolgen verschiedene Ziele.
Die Impfstelle in Holzwickede ist geschlossen. Ein lokales Impfangebot fällt damit weg. Nun gibt es die Möglichkeit, sich bei Hausärzten impfen zu lassen, den Zahnarzt aufzusuchen oder zur Apotheke zu gehen. Wie viele dieser Angebote es in Holzwickede schon gibt, weiß Torsten Doennges, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes, nicht. „Und dann ist das auch dem Bürger nicht bekannt“, kritisiert er. Gebe es solche Angebote, müsse das wieder transparent veröffentlicht werden.
Die Schließung der Impfstelle wäre unproblematisch, wenn stattdessen vor Ort in zahlreichen Apotheken oder Arztpraxen geimpft werden würde, meint er. „Wenn jemand von Schwerte nach Unna fahren muss, finde ich das problematisch.“ Auf Nachfrage erklärt jedoch auch der Kreis Unna, dass ihm aktuell keine Informationen dazu vorliegen, wie viele Apotheken oder Zahnärzte sich als „impfend“ registriert haben.
Impfbus als Alternative zur Impfstelle?
Eine Besucherin der Impfstelle in Holzwickede brachte im Gespräch mit dieser Redaktion in der Vorwoche den Impfbus ins Spiel, um weiter ein Impfangebot vor Ort ermöglichen zu können. Sie konnte nicht nachvollziehen, warum sowohl das Angebot mobiler Impfteams als auch die lokale Impfstelle eingestellt worden sind. Dass der Kreis Unna vor Ort weiter ein Angebot bereitstellt, hält auch Torsten Doennges für eine denkbare Lösung.
Volker Meier, Leiter der Pressestelle des Kreises Unna, erklärt, dass die beiden Angebote grundsätzlich verschiedene Ziele verfolgten: Während mit den Impfstellen die Nachfrage nach Booster-Impfungen bedient werden sollte, verfolgten „mobile oder andere aufsuchende Impfangebote (etwa in Begegnungsstätten, Unternehmen, Moscheen, Gemeinde- oder Jugendzentren etc.) das Ziel, Bevölkerungsgruppen anzusprechen, die, aus welchen Gründen auch immer, so angesprochen werden können.“
Dabei gehe es im Schwerpunkt um die Erstimpfung. Dafür würden auch wieder mobile oder andere niederschwellige Angebote mit entsprechenden Partnern entwickelt. Heißt: An Alternativen, die Ähnlichkeit mit dem Impfbus haben, wird gearbeitet – ob die dann aber auch in Holzwickede greifen, bleibt fraglich.