Peter Steckel mischt mit Masken-Kritik seine eigene Facebook-Gruppe auf

© Udo Hennes

Peter Steckel mischt mit Masken-Kritik seine eigene Facebook-Gruppe auf

dzDigitaler Schlagabtausch

In einer Facebook-Gruppe positioniert sich der Holzwickeder Peter Steckel gegen das Tragen von Masken. Die Reaktionen der User reichen von Zustimmung bis hin zu Austritten aus der Gruppe.

Holzwickede

, 06.04.2022, 17:17 Uhr / Lesedauer: 2 min

Peter Steckel ist in Holzwickede bei vielen Menschen bekannt. Unter anderem als Geschäftsführer des Logistik- und Ausbildungszentrums (LAZ) an der Schäferkampstraße und als CDU-Mitglied. Im Sozialen Netzwerk Facebook tritt er als Administrator einer geschlossenen Gruppe mit Holzwickeder Bezug in Erscheinung und hat dort kürzlich mit einem Post polarisiert.

Am Dienstag hat Steckel sich in der Gruppe sehr deutlich gegen das Tragen von Masken in Geschäften positioniert. „Unglaublich, wie viele Geschäfte am Tragen der Staubschutzmasken festhalten und glauben, sich oder wen auch immer vor Viren zu schützen“, schreibt Steckel in seinem Post und kündigt an: „Ich werde in keinem Laden mehr einkaufen, der mich zwingt eine Maske zu tragen. Nie wieder.“

Masken-Kritik: Steckel bekommt Zuspruch, aber auch Gegenwind

138 Kommentare wurden Stand Mittwochnachmittag als Reaktion auf seine Aussagen, die offenbar ziemlich polarisiert haben, abgegeben. Einige User stimmten ihm zu beziehungsweise erklärten in Kommentaren, dass jeder selbst entscheiden solle, ob er eine Maske tragen möchte oder nicht, ganz so wie es in der aktuell gültigen Coronaschutzverordnung auch festgelegt ist. Der Post hat also in erster Linie eine Diskussion über den Wegfall der Maskenpflicht ausgelöst.

Aber daraus wurde mehr: Andere User übten Kritik an seiner Meinung, warfen Steckel vor, dass er mit seiner Aussage Verschwörungstheorien befeuere und das Coronavirus verharmlosen wolle. Zudem wiesen einige User darauf hin, dass man in mehreren Supermärkten in Holzwickede ohnehin keine Maske mehr tragen müsse, seine Meinung daher ohnehin wenig relevant sei.

Jetzt lesen

Steckel weist diese Kritik zurück. Auf Nachfrage erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion, dass er für eine differenzierte Diskussion über die Corona-Politik einstehe. Er habe lediglich seine Meinung sagen wollen, räumt aber ein: „Natürlich wollte ich auch ein wenig pieksen. Es ist wie eine Diskussion zum Thema Öl bei einem Oldtimertreffen. Da kann man sich schonmal Chips und ein Bier holen. Das wird dann manchmal durchaus unterhaltsam“, sagt er. Die Reaktionen auf seinen Post hätten ihn insgesamt nicht überrascht.

Er sieht in der Diskussion ein anderes Problem, zumindest bei manchen Kritikern unter den Kommentatoren, die teilweise auch ihren Austritt aus der Gruppe angekündigt haben: „Ich habe nirgendwo aufgerufen, dass die Leute es gleich machen sollen“, sagt Steckel.

Jetzt lesen

Bezüglich des Vorwurfs, dass seine Aussagen in die verschwörungstheoretische Ecke tendierten, sagt er: „Keine Ahnung, was die bei mir vermuten. Ich leugne nicht, dass es diese Krankheit gibt. Ich habe mich immer an die Regeln gehalten und bin auch dreifach geimpft“, erläutert er. Man müsse aber über die Sinnhaftigkeit der Corona-Regeln, zum Beispiel das Tragen von Masken, diskutieren. Er selbst sei ein gutes Beispiel dafür, weil er einen Bart trage.

Eine FFP2-Maske solle Aerosole zurückhalten und vor einer Infektion schützen. Damit das bei ihm bestmöglich gelingt, müsste er sich den Bart abrasieren, sagt er. Dieses Beispiel zeige, dass das Thema kompliziert ist, eine Maske nicht für jeden gleich sinnvoll sei. Dass Menschen Angst vor einer Infektion haben, könne er verstehen, „aber man muss andere Meinungen aushalten und akzeptieren, auch wenn man sie sich nicht zu Eigen machen muss“, findet Steckel.

Die Reaktionen auf seinen Post haben jedenfalls gezeigt: Der Wegfall der Maskenpflicht ist umstritten. In der Facebook-Gruppe könne aber jeder seine Meinung schreiben, sagt Steckel. Das mache eine lebendige Diskussionskultur aus und sichere das Recht auf die freie Meinungsäußerung, die immerhin auch seine Aussagen schützt.

Jetzt lesen