Neue Regeln für Passfotos Das verbirgt sich hinter neuen Automaten im Holzwickeder Rathaus

Neue Automaten für digitale Passfotos im Rathaus
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Bundesweit müssen sich Bürger und Behörden auf ein Gesetz einstellen, das 2020 beschlossen wurde und am 1. Mai in Kraft tritt: Um Fälschungen und Missbrauch einzudämmen, sollen Passfotos für Personalausweise und Reisepässe dann nur noch digital durch die jeweiligen Bürgerservices bearbeitet werden.

Sichtbares Zeichen für die neue Regel sind zwei Fotoautomaten im Rat- und Bürgerhaus in Holzwickede. Mit der klassischen Fotokabine samt Vorhang haben die schlanken Geräte in Grau-Schwarz allerdings nicht viel gemein. Recht unscheinbar stehen die beiden Automaten seit einigen Tagen im Foyer nahe den Bürgerbüro-Kabinen.

Automaten schießen Passfotos direkt im Holzwickeder Rathaus

Noch sind die beiden Foto-Maschinen nicht in Betrieb. Das geschieht frühestens zum 1. Mai: „Die Geräte sind prinzipiell funktionsfähig. Aktuell wird noch an einer entsprechenden Schnittstelle gearbeitet. Möglich, dass sich die Inbetriebnahme in den Mai hinein verschiebt“, sagt Melina Dota, stellvertretende Fachbereichsleiterin für Ordnung, Bürgerservice und Soziales im Rathaus.

Aus Bürgersicht sei das nicht dramatisch. Da der Gesetzgeber eine Übergangsfrist beschlossen hat, wird man im Holzwickeder Rathaus vorerst mit einem ausgedruckten Passfoto nicht abgewiesen. „Wenn die Automaten in Betrieb gehen, werden wir entsprechend informieren, ab wann gedruckte Fotos nicht mehr verarbeitet werden“, so Dota.

Die neue Regel gilt dabei zwingend nur für Passfotos, die für neue Personalausweise oder Reisepässe gedacht sind. Nach jetzigem Stand können Fotos etwa für den Führerschein weiterhin analog als Papierfoto eingereicht werden.

Ein Finger steuert über die Benutzeroberfläche eines Passfoto-Automaten.
An Automaten werden Bürger demnächst im Rathaus Schritt für Schritt angeleitet, bis das biometrische Passfoto den gesetzlichen Anforderungen genügt. © picture alliance / dpa

Statt am Automaten im Amt können in umliegenden Städten auch Fotostudios oder Drogerieläden mit entsprechendem Service aufgesucht werden. Während die Preise in einzelnen Studios zumindest in Unna zwischen 15 Euro und 25 Euro variieren, liegen sie in dm-Märkten bei knapp 6 Euro. Dafür gibt es vier gedruckte Fotos und einen QR-Code, den die Behörde wiederum für den Zugriff auf die digitale Datei benötigt. In Holzwickede selbst gibt es kein Fotostudio mehr, nachdem Foto Pflug im Vorjahr das Geschäft aufgegeben hatte. Bundesweit einheitlich geregelt sind die Kosten an den jeweiligen Automaten in den Ämtern: Hier liegt die Gebühr bei 6 Euro.

Das neue Gesetz ermöglicht Bürgern zudem, sich fertige Ausweisdokumente an die Heimadresse senden zu lassen. Eine Option, von der Melina Dota glaubt, dass sie in Holzwickede kaum angewendet wird: „Zum einen, weil das 15 Euro kostet und zum anderen, weil man als Empfänger bei Übergabe zu Hause sein muss.“ Im überschaubaren Holzwickede biete sich da weiterhin die Abholung im Rathaus an.