Kunst gehört ins Museum, mag der eine oder andere denken. Dort hängt oder steht sie zumeist in Reih‘ und Glied, in einem weiß gestrichenen Raum, wo jedes Werk isoliert für sich steht und die Betrachter andächtig über seine Bedeutung sinnieren können. Oder man entlässt die Kunst in die freie Wildbahn, wo sie als Streetart einen anspringt, wenn man sie nicht erwartet, aber dank zu vieler Sinneseindrücke schnell auch wieder aus der Wahrnehmung verschwindet.
Mehr als 500 Bilder waren ausgestellt
Eine dritte Möglichkeit bieten Kunstmärkte wie der Malermarkt auf Haus Opherdicke in Holzwickede. Hier treffen sich nicht nur Kunstschaffende und Kunstinteressierte, sondern es kommen auch zahlreiche Werke zusammen, um für eine ganz kurze Zeit im ungewöhnlichen Ambiente miteinander zu wirken. Und so manches Bild hat auf diesem Wege auch ein neues Zuhause bei jemandem gefunden, der es ins Herz geschlossen hat.

In diesem Geiste war auch der Malermarkt an diesem Wochenende wieder ein großer Erfolg. An 42 Ausstellungsständen konnten Besucher mehr als 500 Bilder finden. Besonders eindrucksvoll wirkte dabei der ehemalige Schafstall. An den Wänden und in dem großen Raum verteilt konnte die Kunst wirken und eine besondere Atmosphäre entfalten.
„Wir hätten nicht davon geträumt, dass das einmal so groß wird“, sagt Klaus Pfauter. Gemeinsam mit seiner Frau Monika veranstaltet er seit 2012 den Malermarkt in Holzwickede. Die Inspiration bot damals der Frühlingsmarkt.
Zunächst nutzte Klaus Pfautner die Rausinger Halle, um seine eigenen Karikaturen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Andere Künstler waren begeistert und wollten mitmachen. „Das wurden nach einiger Zeit so viele, dass kein Platz mehr für meine Sachen übrig war“, erinnert sich Pfauter. 2016 zog der Malermarkt schließlich aufs Haus Opherdicke – und die Künstler folgten.

Ein besonderer Reiz ist dabei, dass einige der Aussteller seit mehreren Jahren kommen und man sehen kann, wie sich Stil und Technik mit der Zeit verändert haben. Es sind aber auch immer neue Teilnehmer mit dabei, um stetig frischen Wind in den Malermarkt zu bringen. So etwa in diesem Jahr Marie Weischer aus Unna, die nicht nur Porträts und Pferdebilder ausstellte, sondern auch live während des Marktes malte.
Reizvoll war die Vielfalt. So konnte man genau so geometrisch abstrakte Werke von Andreas Harig finden, wie Bleistiftzeichnungen von Christien Doert, 3D-Objekte mit Ruhrpott-Motiven von Michael Wienand oder die auf Kaffeesäcke gemalten Porträts und Objekte von Ilona Taube und Arbeiten vieler weiterer Künstler aus der Region.
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