Trotz Förderung lehnt die Holzwickeder Verwaltung es ab, Luftfilter in Schulen zu installieren. Begründung aus dem Rathaus: zu teuer, zu aufwändig, zweifelhafter Nutzen. © picture alliance/dpa

Corona-Schutz

Gemeinde bleibt bei ihrer Linie: Luftfilter an Schulen keine Option

Masken und Lüften sieht der Schulträger vor dem Ferienende weiter als sinnvolle Maßnahme gegen Corona-Infektionen. Gegen Luftfilter spricht man sich im Rathaus aus mehreren Gründen aus.

Holzwickede

, 10.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Luftfilter an Holzwickedes Schulen waren im Laufe des vergangenen Jahres mehrmals Thema zwischen Verwaltung, Fraktionen und Schulleitungen. Im Vorjahr wurden sowohl Anträge auf mobile als auch stationäre Varianten abgelehnt. Aktuell läuft noch eine Prüfung in der Verwaltung nach SPD-Antrag auf den Einbau stationärer Anlagen, nachdem sich zuletzt die Förderbedingungen geändert haben.

So fördert der Bund den Einbau von stationären Anlagen zwar mit 80 Prozent und maximal 500.000 Euro pro Standort. Die Förderrichtlinien schränken aber ein: So dürfen nur Anlagen mit einem bestimmten Umluftanteil eingebaut werden. Auch sind nur Einrichtungen von öffentlichen und privaten Trägern förderfähig, die Kinder unter zwölf Jahren betreuen – etwa Kitas oder Grundschulen.

Luftfilter würden nicht automatisch zum Absetzen der Masken führen

Für das anstehende Schuljahr wären feste Anlagen für die Gemeinde als Schulträger sowieso keine Option: „Die Ferien enden. Das ist baulich gar nicht machbar“, sagt Holzwickedes Erster Beigeordneter Bernd Kasischke. Ein politischer Beschluss zum Thema ist wiederum erst im Herbst zu erwarten.

Bei der Diskussion um Luftfilter – ob nun mobil oder stationär installiert – kommt für Kasischke ein Umstand zu kurz, den seiner Meinung nach viele Eltern erwarten, der sich aber auch mit Filtern vorerst nicht erfüllen werde.

„Wir hatten letztens noch eine Runde mit NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach. Und sicher würden die Anlagen gefördert, es müsse uns Schulträgern aber klar sein, dass damit die Masken nicht verschwinden und auch weiter gelüftet wird“, war ihre Aussage. Nicht anders kommunizierte zuletzt auch das NRW-Schulministerium mit Blick auf den Unterrichtsbeginn am 18. August.

Bernd Kasischke sagt auch unumwunden: Bei vier Grundschulen wäre man pro Standort mit bis zu 500.000 Euro dabei. Selbst bei 80-prozentiger Förderung bliebe ein Anteil von 400.000 Euro für die Kommune. Und die habe man im Haushalt auch einfach nicht über.

Zumal die Standpunkte zum Nutzen im Verhältnis zum Aufwand beim Thema Luftfilter auseinandergehen. Eltern und Lehrer fordern die Filter mitunter, Arbeitsschutzexperten raten ab, Verbraucherschützer betonen trotz Filter die AHA-Regeln.

„Sie sind teuer, sie werden Lärm machen und sie fressen unheimlich viel Energie“, fasst Kasischke Argumente zusammen, die gegen die Anschaffung sprechen. „Alle Lehrer haben ein Impfangebot. Und die Schüler gehören gemeinhin nicht in die Risikogruppe“, sieht der Beigeordnete die Filteranlagen nicht als erforderlich an.

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