Holzwickedes jugendliche Lebensretter Tabea Menne (16) schafft den Sprung beim Roten Kreuz

Jugendliche Lebensretter: Eine Karriere beim Deutschen Roten Kreuz
Lesezeit

Es dürfte eines der bekanntesten Symbole der Welt sein. Das rote Kreuz auf weißem Grund verspricht seit mehr als 100 Jahren Schutz des Lebens und der Menschenwürde sowie der Unterstützung von Menschen in Not, egal welcher Nationalität oder Abstammung. International organisiert sich die Bewegung als Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, die 191 Mitgliedsorganisationen umfasst, die nach eigener Angabe das größte humanitäre Netzwerk der Welt mit rund 15 Millionen Mitgliedern bilden.

Drei Millionen davon sind allein in Deutschland aktiv, auch in Holzwickede. Die Abteilung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Emscherquellgemeinde übernimmt Aufgaben im Sanitäts- und Rettungsdienst, bietet aber auch bei Blutspende- und Erste-Hilfe-Aktionen an. Komplexe und anspruchsvolle Bereiche, die motivierte und gut ausgebildete Einsatzkräfte benötigen.

Doch woher nimmt man diese in Zeiten des Fachkräftemangels? Zum Beispiel aus der eigenen Jugend. Das jüngste Holzwickeder Beispiel ist Tabea Menne. Die 16-Jährige hat kürzlich den Sprung geschafft. Nach vielen Jahren, in denen sie Teil des Jugendrotkreuzes war, der Jugendorganisation des DRK, ist sie jetzt bei den Großen angekommen und hat sich wichtige Fähigkeiten angeeignet.

Lea Marie Grund, Tabea Menne und Ray Rehling waren gemeinsam im Jugendrotkreuz und posieren vor einem Wandgemälde.
Lea Marie Grund (links), Tabea Menne und Ray Rehling haben gemeinsam im Sanitäterkurs für Erwachsene hervorragende Leistungen gezeigt. © Michael Neumann

Begonnen hat ihre Karriere in der Rotkreuz-Gesellschaft, wie viele andere Leidenschaften beginnen. Mit einer Freundin, die sie einfach mal mitgenommen hat. In Tabeas Fall war das Lea Marie Grund. Wer mit dem DRK in Holzwickede vertraut ist, kennt diesen Nachnamen. Die Eltern von Lea Marie, Thorsten und Alexandra Grund, leiten den Ortsverein. Insgesamt fünf Grunds engagieren sich im DRK der Emscherquellgemeinde.

Und auch wenn die Arbeit des DRK einen ernsten Hintergrund hat, stehen für die Kinder, die ab sechs Jahren beitreten können, Spiel und Spaß im Vordergrund, wie Alexandra Grund erklärt. „Gleichzeitig gibt es viele verschiedene Kampagnen, wie zum Beispiel zum Thema Kinderrechte. Auch werden die Kinder langsam an das Thema Erste Hilfe herangeführt.“

Anderen Menschen in Not zu helfen, steht natürlich immer im Fokus des Jugendrotkreuzes. Werden die Mitglieder älter, stehen beispielsweise Wettbewerbe rund um die Erste Hilfe auf dem Plan. Die Jugendlichen unterstützen die Blutspendeaktionen des DRK oder absolvieren Praktika im Sanitätsdienst.

Die drei Mitglieder des Holzwickeder Jugendrotkreuzes posieren nach der bestandenen Prüfung mit ihren erwachsenen Weggefährten vor einem Rettungswagen.
Nach der bestandenen Sanitäterprüfung haben Lea Marie Grund (links), Tabea Menne und Ray Rehling in den roten Jacken viel Grund zur Freude. © DRK Holzwickede

Für Tabea Menne war das genau das Richtige: „Ich habe mich schon immer für Medizin interessiert und habe auch kein Problem damit, Blut zu sehen.“ So blieb sie dem DRK über die Jahre treu, balancierte ihr dortiges Engagement mit dem Volleyballverein, der Schule und anderen Verpflichtungen aus.

Und das mit Erfolg. Tabea Menne überzeugte so sehr, dass sie gemeinsam mit ihren Freunden Lea Marie Grund und Ray Rehling an einem Sanitäterkurs teilnehmen durfte, der eigentlich Erwachsenen vorbehalten ist – ein Pilotprojekt, das sich bewährt hat. Denn die Jugendlichen stellten mit ihren Leistungen während des 64-stündigen Seminars so manchen erwachsenen Teilnehmer in den Schatten.

„Man braucht einfach Teamfähigkeit in diesem Bereich. Als Einzelkämpfer wird das nichts“, weiß der 15-jährige Ray. „Wenn einer versucht, alles allein zu machen, bricht das alles zusammen. Braucht Willenskraft, aber auch Körperkraft. Reanimation ist nichts für schwache Menschen.“

„Finden für jeden einen Platz“

Mit dem Sanitäterkurs in der Tasche eröffnen sich nun natürlich neue Möglichkeiten für Tabea Menne im Roten Kreuz, so darf sie nun beispielsweise auch Notärzten im Einsatz assistieren und mehr Verantwortung in den Einsatzfeldern des DRK übernehmen.

Im Ortsverein hofft man, dass dieses Engagement Nachahmer findet. „Alle, die Bock haben, sind willkommen! Wir finden für jeden einen Platz“, erklärt Alexandra Grund. Informationen dazu gibt es auf der Website www.drk-holzwickede.de.

Spenden für die Fahrzeugflotte: Rotes Kreuz Holzwickede jubelt