Rennradmuseum Fröndenberg
Hans Kuhn über Ausstellungsstück: „Viele sagen, das gehört hier nicht rein“
Das Rennradmuseum Fröndenberg öffnet endlich offiziell seine Türen. Nach langen Vorarbeiten sorgen die Macher auf den letzten Metern sogar noch für eine Überraschung bei den Ausstellungsstücken.
Hans Kuhn und Bernd Kern strahlen am Dienstagmorgen bis über beiden Ohren. „Kommen Sie herein“, fordern die beiden Macher des Rennradmuseums zum Eintritt auf. Fröndenbergs neue Attraktion ist bereit für Besucher.
In Kürze werden die Räumlichkeiten offiziell der Öffentlichkeit präsentiert: Am Sonntag, 14. August, lädt der Trägerverein alle Freunde des Radsports und natürlich alle Neugierigen in das Museum am Markt ein.
Von Jagodzinski über Ommer bis Zabel
Der frühere Standort von Stadtbücherei und Buchhandlung ist kaum wiederzuerkennen: Auf rund 240 Quadratmetern erstreckt sich eine Welt des Rennrads. Das Konzept stammt vom ehemaligen Deutschen Meister Hans Kuhn und erscheint wie zugeschnitten auf die Räume.
Ein Großteil der Leihgabe im Fröndenberger Rennradmuseum stammt von dem aus der Ruhrstadt stammenden Andreas Grünewald. © Marcus Land
Die Besucher können einen Rundgang machen, der nicht nur exklusive Rennmaschinen bietet, sondern ganz besonders die mannigfaltige Verbindung Fröndenbergs zum Radsport aufgreift.
Da werden nicht nur die Radsportlegenden Paul Jagodzinski, Hans Wulf, Hans Kuhn, Frank Ommer und Erik Zabel mit eigenen Schauflächen aufgerufen. Natürlich wird auch die Radteilefirma Union gewürdigt – unter anderem mit einem beeindruckenden Luftbild, das das Fabrikgelände in voller Ausdehnung in der Innenstadt zeigt.
Die Werkstatt des Rahmenbauers Hugo Rickert aus Frömern wird ebenfalls in einer Ecke nachgebildet, wandgroß wird ein Plan der Gesamtstrecke des Ruhrtalradweges angebracht und sogar ein Stück Radbahn aus Holz, wie sie etwa für das Sechs-Tage-Rennen in die Westfalenhalle eingebaut wird, ist im Rennradmuseum zu sehen.
Gelbes Trikot von Eddy Merckx hinter Glas
Was Hans Kuhn über seine Kontakte in die Radsportszene zusammengetragen hat, lässt sicherlich nicht nur die Herzen der eingefleischten Fans von Tour de France und Giro d‘Italia höher schlagen.
Während die einen vielleicht am hinter Glas gesicherten Gelben Trikot von Eddy Merckx, dem wohl größten Rennfahrer der Radsportgeschichte, innehalten werden, mag andere eher die Baugeschichte des Fahrrades interessieren.
Rennmaschinen von 1898 bis 2020 sind im Museum ausgestellt. Das älteste Ausstellungsstück weist dabei eine verblüffende Ähnlichkeit zu heutigen Zweirädern auf. Der historische Bereich ist erst vor wenigen Tagen um zwei außergewöhnliche Exponate bereichert worden.
In den ehemaligen Räumlichkeiten von Stadtbücherei und Buchhandlung ist auch ein Raum für Filmvorträge entstanden. © Marcus Land
Wolfram Kuschke, Vorsitzender des Awo-Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems, stellte aus dem Bestand der Arbeiterwohlfahrt eine hölzerne Draisine sowie ein Hochrad zur Verfügung. „Viele sagen, das gehört hier nicht rein“, sagt Hans Kuhn.
Multimediaraum für Filmvorträge
Dabei macht das Laufrad von 1817 gerade deutlich, wie die Menschen schon vor 200 Jahren ihren Erfindergeist für Fortbewegungsmittel einsetzten. Und auf Hochrädern, weiß Bernd Kern, sind zwischen 1870 und 1890 regelrechte Rennwettbewerbe veranstaltet worden. Die Erfindung des Kettenantriebs, der zwei gleich große Räder ermöglichte, verwies das Hochrad ins Reich der Geschichte.
Lernen kann man viel im Rennradmuseum. Es ist sogar ein kleiner Multimedia- und Tagungsraum mit 15 Plätzen und Leinwand für Filmvorträge eigerichtet worden. Die Besucher können auch selbst aktiv werden.
Ein Fahrsimulator in einer kleinen Kabine wird in den nächsten Tagen noch eingerichtet und dürfte eine der großen Attraktionen von Fröndenbergs neuem Rennradmuseum werden.
Eröffnung wird am 14. August ab 14 Uhr mit Kaffee und Kuchen auf dem Marktplatz gefeiert. Dann sollen auch einige besondere Gäste anwesend sein.
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