Autorenherbst
Neven Subotic fordert in Menden mehr Gerechtigkeit im Fußball
Der ehemalige Fußball-Profi Neven Subotic kommt nach Menden. In einem Gespräch mit dem Sportjournalisten Thomas Hennecke spricht er über sein Buch „Alles Geben“ – und liest auch daraus.
von Dirk Becker
Menden
, 16.10.2022 / Lesedauer: 2 minWie gerecht ist es, dass ein Fußballer Millionen verdient, während eine Putzfrau von einem Job allein nicht leben kann? Dass wir jederzeit ein Glas Wasser trinken können, aber täglich 2.000 Kinder an Krankheiten sterben, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden? Die Frage der Gerechtigkeit zieht sich durch das Leben von Ex-Fußball-Profi Neven Subotic, der im Rahmen des Autorenherbstes der Buchhandlung Daub am Montag, 24. Oktober, 19 Uhr, auf der Wilhelmshöhe in Menden zu erleben ist.
In den 1990er-Jahren floh er mit seinen Eltern aus Jugoslawien nach Deutschland, als die Abschiebung drohte, gingen sie in die USA. Mit 17 kam er wieder, um Fußballprofi zu werden. Mit Borussia Dortmund wurde er Deutscher Meister und galt als einer der besten Verteidiger der Liga. Es folgten Nächte des Rauschs, schnelle Autos, ein riesiges Haus mit Jacuzzi – aber es kamen auch Zweifel und Scham.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere entschied er, seine Leidenschaft und sein Geld denen zu widmen, die ein Leben im anderen Extrem führen müssen: Heute ermöglicht die von ihm gegründete Stiftung Menschen in Äthiopien Zugang zu sauberem Wasser. Fast seine ganze Zeit und der Großteil seines Gehalts fließen in diese Arbeit.
Das Buch erzählt von einem Sportler, den das kapitalistische System Profifußball groß machte, bevor er zum gesellschaftspolitischen Aktivisten wurde. Ein Plädoyer für mehr Bewusstsein und Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt.