Zukunftsfähiger und energetisch besser aufgestellt: Das Freibad Dellwig plant einen großen Umbau. 2021 könnte sich in, an und rund um die Schwimmbecken einiges ändern.

Fröndenberg

, 17.02.2021, 18:13 Uhr / Lesedauer: 3 min

Das Freibad Dellwig will sein Bad für die Zukunft rüsten, es modernisieren und umbauen. Neben einem Glasfaser-Anschluss und der „Leader-Förderung“ hat der Förderverein nun noch ein weiteres Projekt auf den Weg gebracht, dass das Größte überhaupt werden könnte: Bekommen sie die Förderung dafür, könnte sich im Freibad bald einiges ändern.

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Zu verdanken hat das Freibad diesen Umstand vor allem Janina Schürmann aus der Wirtschaftsförderung, wie Dirk Weise, Geschäftsführer des Fördervereins, erzählt. Denn sie machte den Förderverein auf den „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten 2020 und 2021“ aufmerksam. „Es gab in der Vergangenheit so viele Fördergelder, die am Freibad vorbeigegangen sind, weil wir nicht förderfähig waren oder der Eigenanteil nicht stemmbar gewesen wäre“, so Weise. Dieses Mal sieht es anders aus.

Teure Modernisierung in Zusammenarbeit mit der Stadt

Der Investitionspakt hat eine Förderquote von 90 Prozent. Laut Weise möchte man so „ein paar Archillesfersen im Freibad in Angriff nehmen“. Das Bad schwächelt an der ein oder anderen Stelle, doch für die Sanierung fehlt vor allem eins: Geld.

»Wenn das klappt, haben wir einen 6er im Lotto.«
Dirk Weise

Denn für die im Förderantrag festgehaltenen Maßnahmen bedarf es rund 140.000 Euro. „Wir sind der Stadt und Frau Schürmann hoch dankbar, dass sie diesen Weg mit uns gegangen sind“, sagt Weise. „So ein Förderantrag ist nicht mal eben erstellt, sondern sehr aufwendig.“

Mithilfe des Geldes könne der Verein nun Maßnahmen in Angriff nehmen, die man sonst nicht umsetzen kann. „Da könnten wir etwas Tolles auf die Beine stellen, um das Freibad für die Zukunft zu rüsten und zu modernisieren. Wenn das klappt, haben wir einen 6er im Lotto.“

Neue Pumpen und Sanierung des Beckens

Was aber möchte das Freibad mit der Förderung in Angriff nehmen? „Da wären zum Beispiel die beiden alten Umwälzpumpen“, sagt Dirk Weise. Die sind für den Wasseraustausch im Becken zuständig, stammen aber mit Ausnahme des Motors im Kern noch von 1973. „Da gibt es kaum noch Ersatzteile.“ Ginge so eine Pumpe kaputt, wäre der Betrieb des Bades gefährdet, weil „wir so schnell nicht an Ersatz kommen“. Mit zwei neuen Pumpen könnte das Freibad auf der sicheren Seite sein und zudem deutlich wirtschaftlicher fahren, da auch der Kraftverbrauch deutlich sinken würde.

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Das Hauptbecken soll komplett sandgestrahlt und saniert werden – inklusive Arbeiten an den weißen Überlaufgittern, die auf dem Bild zu sehen sind.

Das Hauptbecken soll komplett sandgestrahlt und saniert werden – inklusive Arbeiten an den weißen Überlaufgittern, die auf dem Bild zu sehen sind. © Archiv/Udo Hennes

Als zweiten Punkt führt Weise das Hauptbecken auf. Auch das ist von 1973 und das würde sich langsam bemerkbar machen. „Da haben sich über die Jahre kleine Setzrisse gebildet.“ Mit der Förderung würde man das Sportbecken einmal komplett sandstrahlen lassen. Die Farbe muss runter, denn da ist sind bereits etliche Farbschichten übereinander, die immer nur ausgebessert wurden. „das sieht alles nicht mehr so schön aus.“ Im selben Zuge würde man auch kaputte Fliesen und Risse endlich ausbessern können. „Und dann müssen wir hinterher natürlich auch nochmal komplett neu streichen.“

Neues Pflaster und Solaranlagen

Eine große Archillesferse ist laut Weise zudem auch die Überlaufrinne. Auf der gefliesten Rinne liegt das weiße Gitter, durch dass das übergeschwappte Wasser aus dem Becken ablaufen kann. „Wetterbedingt besteht die Gefahr, dass die ein oder andere Fliese in der Rinne kaputt gehen kann und dann das Gitter hochdrückt oder durchguckt.“ Deswegen möchte man gerne Edelstahlstelzen einbauen, auf der das Gitter künftig ruhen kann. Das entlaste die Fliesen und verringere die Verletzungsgefahr.

Der Bereich um das Kinder- und Sportbecken soll neu gepflastert werden.

Der Bereich um das Kinder- und Sportbecken soll neu gepflastert werden. © Archiv/Udo Hennes

Außerdem möchte der Förderverein den Bereich rund um das Kinder- und Hauptbecken komplett neu pflastern. Die großen Platten sind extra für den Barfußbereich konzipiert. „Uns ist aber aufgefallen, dass viele solcher Platten uneben geworden sind.“

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Beim Antrag war Eile geboten

  • Per Dringlichkeitsentscheidung musste der Förderantrag bis zum 15. Januar auf den Weg gebracht werden, um 2021 berücksichtigt zu werden.
  • In der Ratssitzung am 10. Februar stimmte der Rat dem Förderantrag jedoch einstimmig zu.
  • Den zu erbringenden Eigenanteil muss die Stadt im Haushalt 2021 berücksichtigen. Der Förderverein wird den Eigenanteil im Falle einer Förderung jedoch selbst tragen.
  • Erste Informationen, ob sie bei der Förderung berücksichtigt werden, erhofft sich der Verein im Laufe des März. „Die ein oder andere Maßnahme wie die Sanierung des Beckens würden wir gerne noch vor der Saison abschließen.“

Als letzte geplante und große Maßnahme führt Weise zudem noch die Installation von Photovoltaikanlagen an. „Wir haben vor Jahren eine neue Zentralheizung für die Beckenbeheizung angeschafft. Da möchten wir jetzt eine Stufe weitergehen und Solaranlagen installieren, die das Becken zusätzlich beheizen. Damit können wir von den enormen Gaskosten runterkommen. Mit der Solaranlage könnten wir das Becken tagsüber heizen und die Zentralheizung müsste nur noch punktuell zuheizen.“

Badebetrieb wäre nicht gefährdet

Das alles sind Maßnahmen, die „sind nicht mal eben gemacht“, sagt Weise weiter. Um den Badebetrieb müssen die Fröndenberger trotzdem nicht fürchten. „Der hat Vorrang, wenn wir denn aufmachen dürfen.“

Die Pumpen sind „mordsschwer“ und nicht so einfach auszubauen – Weise hält es für unwahrscheinlich, die noch in diesem Jahr austauschen zu können. Die Zeit, um das Becken noch in diesem Jahr sandzustrahlen und zu sanieren schwindet ebenfalls, denn das kann der Förderverein nur noch bis zum Wassereinlass im April.

Die Platten hingegen könnten auch nach der Saison gelegt werden und die Solaranlage sogar während des laufenden Betriebes.

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Und dennoch: Ob der Förderverein diese Maßnahmen umsetzen kann, steht derzeit noch in den Sternen. Denn nur mit dem Förderbescheid lassen sich diese Maßnahmen auch umsetzen. „Wir haben es probiert und drücken die Daumen, dass wir berücksichtigt werden.“

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