Die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs hat sich die Politik im Rahmen der geforderten Verkehrswende auf die Fahnen geschrieben. Doch die kommt in Dortmund offenbar nur langsam voran. Nach einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace herrschte zuletzt beim Ausbau des ÖPNV-Angebots in Dortmund allenfalls Stagnation.
Das geht aus einer Rangliste hervor, die Greenpeace zu den 30 größten Städten und ihrem ÖPNV Angebot in Deutschland aufgestellt hat. Grundlage für die Auswertung sind die Daten der Verkehrsunternehmen zu ihrem Angebot, insbesondere der Zahl der Abfahrten.
Keine Fortschritte in zwei Jahren
Dortmund landet dabei mit Rang 13 im Mittelfeld und gehört zu den Städten, bei denen Greenpeace keine Verbesserungen beim ÖPNV-Angebot in den vergangenen zwei Jahren festgestellt hat. Während es in Leipzig, Nürnberg und Aachen deutliche Fortschritte gab, hat sich laut der Studie das Angebot in Städten wie Frankfurt, Köln, Kiel oder Berlin sogar verschlechtert. Greenpeace selbst führt das vor allem auf den Mangel an Fahrpersonal zurück.
Tatsächlich hat auch in Dortmund der Personalmangel, der durch den neuen Tarifvertrag mit zusätzlichen freien Tagen für Fahrerin und Fahrer noch verstärkt wurde, zuletzt zu einer leichten Kürzung des Angebots etwa auf der Stadtbahnlinie U 43 geführt. Allerdings nur vorübergehend, wie man bei DSW21 betont. Wie versprochen, hofft man bis zum Sommer so viele neue Fahrerinnen und Fahrer gefunden und geschult zu haben, dass der alte Fünf-Minuten-Takt auf der Stammstrecke wiederhergestellt werden kann.

Und auch sonst setzt man auf weiteren Ausbau des Angebots. So sollen im Herbst zwei neue Buslinien starten, die im dichten im Takt durch die Innenstadt fahren. Zugleich verweist DSW21-Sprecher Frank Fligge auf die Investitionen von rund 300 Millionen Euro für die Erneuerung und den Ausbau der Stadtbahnwagen-Flotte.„Wir investieren damit gegen den Trend in vielen deutschen Städten und trotz eines hohen Verkehrsdefizits“, betont Fligge.
Langer Planungsvorlauf
Nicht zuletzt ist es dem langen Planungsvorlauf geschuldet, dass viele Projekte zu Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs noch nicht spürbar sind. Auch die neuen Ring-Buslinien in der Innenstadt stehen schon seit Jahren auf der Wunschliste von DSW21 und sollen jetzt endlich realisiert werden. Dazu kommen ein dichterer Takt auch im Stadtbahn-Bereich. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof und Hafen sollen die Bahnen der Linien U49 und U47 ab Herbst im Fünf-Minuten-Takt fahren, ebenso ab April 2026 die Linie U41 zwischen Fredenbaum und Hörde.
Zu den Langfristplanungen gehört auch die Verlängerung der H-Bahn zwischen Uni-Campus und Wittekindstraße und der U44 auf das Areal der Westfalenhütte. Aber auch das braucht viel Zeit.