Beim ersten Mal hat sich Susanne Panberg aus Bergkamen noch mit der Entschuldigung der VKU zufriedengegeben. Doch als ihr Sohn kurz vor den Weihnachtsferien schon wieder vom Schulbus stehen gelassen wurde, merkte sie, dass die entsprechende E-Mail des Verkehrsunternehmens offenbar nicht allzu viel Wert hatte.
Familie Panberg wohnt in Oberaden, die Kinder fahren in der Regel um 7.05 Uhr von der Alisostraße zur Willy-Brandt-Gesamtschule. Am 28. November allerdings musste Susanne Padberg sie zur Schule bringen. Dabei hatte sie ihre Kinder bereits eine Viertelstunde vor Abfahrt des Busses an der Haltestelle abgesetzt, wie sie den Vorfall schildert.
Der Bus habe auch bereits dort gestanden: „Die Türen waren geschlossen und meine Kinder haben gewartet. Als um 7 Uhr die R12 zum Busbahnhof kam, fuhren beide Busse gleichzeitig ab, ohne dass der Bus zur Gesamtschule die Türen geöffnet hatte.“ Ihr Kinder hätten gedacht, der Bus sei weg, sie seien zurück nach Hause gegangen. Auf dem Weg sei ihnen die R 12 zur Gesamtschule entgegengekommen: „Sie haben daraus geschlossen, dass dieser Bus nur einmal um ,den Block‘ gefahren ist und dann doch seinen Weg angetreten hat.“ Um noch zur Haltestelle zu laufen, sei es dann allerdings zu spät gewesen.

Das zweite negative VKU-Erlebnis hatte Susannes Panbergs Sohn am 20. Dezember, als er um 13.10 Uhr mit der Linie R82 von der Schule zum Busbahnhof wollte. Er sei, wie mehrere andere Kinder auch, vorne in den Bus eingestiegen. Der sei komplett voll gewesen, weshalb nur im Bereich der Tür noch Platz gewesen sei. Darauf habe der Busfahrer gesagt: „Ihr müsst aussteigen und versuchen, hinten wieder einzusteigen!“
Der Fahrer schloss die Türen und fuhr ab
Das sei allerdings nicht möglich gewesen, gibt Panberg die Darstellung ihres Sohnes wider. Der Busfahrer habe die Türen geschlossen und sei abgefahren: „Die Kinder, die ausgestiegen waren, blieben stehen und mussten nun zu Fuß zum Bahnhof laufen. An der Haltestelle standen sowieso noch weitere Kinder, die erst gar nicht in den Bus einsteigen konnten.“

Um Einzelfälle handelt sich dabei offenbar nicht. Bereits im November hatte sich eine Mutter aus Weddinghofen beschwert, dass ihre Kinder wiederholt nicht vom Bus mitgenommen wurden. Und in Kamen hatten die Schulbusprobleme vor den Herbstferien sogar zu einer Online-Petition verärgerter Eltern geführt.
Die zeigte Wirkung, nach den Herbstferien weitete die VKU ihr Schulbus-Angebot aus. Laut den Schilderungen einer Mutter gibt es aber offenbar zumindest in Heeren-Werve weiterhin Probleme.
Auch in Bergkamen müssten die VKU ihr Angebot ändern, meint Susanne Padberg – unabhängig von den Erfahrungen ihrer Kinder. Denn bereits nach den Sommerferien habe die Gesamtschule ihren Stundenplan geändert, die VKU ihren Fahrplan aber nicht angepasst. So fahren zum Beispiel um 15.20 Uhr zwei Busse von der Sporthalle ab, die aber meist leer seien, beschreibt Susanne Panberg das Problem: Die achte Stunde ende aber erst um 15.35. Ihr Kinder seien dann erst um 16.30 Uhr zu Hause: „Wenn es gut läuft.“ Auch wenn die Schule um 13.15 Uhr endet, fahre kein passender Bus nach Oberaden.
Geduld der Eltern ist am Ende.
Die Eltern seien von der VKU um Geduld gebeten worden, sagt Panberg, die sich eigenen Angabe zufolge in der Elternpflegschaft und in der Schulkonferenz engagiert: Nach den Herbstferien würden die Fahrpläne angepasst, habe die VKU versprochen. Bis zu den Weihnachtsferien habe sich aber nichts getan, klagt die Mutter.
Für die Realschule hatte die VKU einen veränderten Schulbus-Fahrplan angekündigt, der am ersten Schultag, 7. Januar, in Kraft treten soll. Ob es für die Gesamtschule ähnliche Pläne gibt, ist nicht bekannt: Die VKU-Pressestelle ließ eine Anfrage unserer Redaktion am Montag vor Weihnachten unbeantwortet.