Der Schulbus kommt, nimmt aber nicht alle Schüler mit: Solche Fälle überfüllter Transporte haben sich laut Elternbeschwerden in Kamen gehäuft. Nun hat die Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) als Reaktion auf die Proteste eine Bilanz gezogen – und schildert, was sie gegen die Missstände unternommen hat oder unternehmen will.
In einer am Montag verschickten Pressemitteilung listet die VKU verschiedene Linien und die eigenen Feststellungen dazu auf. So wird bei der Rückfahrt der Linie 187 vom „Schulzentrum“ in Richtung „Kamen Markt“ um 15.37 Uhr nun ein Gelenkbus anstelle eines Solobusses eingesetzt. „Diese Anpassung sorgt für mehr Platz und eine entspanntere Fahrt für alle Schülerinnen und Schüler“, teilte die VKU am Montag (25.11.) mit.

Die Fahrt der Linie 187 um 7.12 Uhr ab Haltestelle „Kamen Markt“ zum „Schulzentrum“ wird laut VKU dauerhaft um einen weiteren Regelbus aufgestockt. „Dies ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, stressfreier zur Schule zu gelangen“, heißt es.
Gedränge herrscht oft an einer Haltestelle in Heeren-Werve. Es wird aber keine zusätzlichen Busse geben. Denn ab „Heeren Denkmal“ fahren morgens insgesamt drei Schulbusse um 7.24 Uhr, 7.27 Uhr und 7.29 Uhr, die ab 7.35 Uhr am Schulzentrum ankommen.
„Die VKU-Überprüfungen an der Haltestelle ergaben, dass viele Schüler nicht auf diese Busse warten, sondern sich in den vorab eintreffenden Bus der Linie C23 drängen. Die VKU ermutigt alle Schülerinnen und Schüler, die vorgesehenen Schulbusse zu nutzen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.“ Zuvor hatte Sabrina Scheffer auf die Missstände in Heeren-Werve aufmerksam gemacht.
Gedränge herrscht auch freitags am Schulzentrum, aber die VKU sieht keine Lösung in Zusatzbussen. Freitags um 13.12 Uhr fahren laut VKU insgesamt 10 Busse – 6 Gelenkbusse und 4 Solobusse – ab, sodass „die Kapazitäten für die Rückfahrten der Schülerinnen und Schüler ausreichend ausgelegt“ seien. Laut VKU haben freitags um 13.05 Uhr etwa 800 Schüler gleichzeitig Schulschluss.
Bereits bekannt ist, dass sich Autos und Schulbusse am Schulzentrum Kamen in die Quere kommen. „Durch die zahlreichen Elterntaxen (...) haben die Schulbusse große Schwierigkeiten, sich korrekt an den Abfahrtpositionen der Haltestellen aufzustellen“, stellt die VKU fest. „Das sorgt für Irritationen bei den Schülern, da die Busse dann teilweise entgegen den ausgeschilderten Haltebereichen platziert sind.“
In ihrer Bilanz der Maßnahmen gegen das Schulbus-Chaos beruft sich die VKU auf eigene Feststellungen. „Alle Buseinsätze vom und zum Schulzentrum Kamen werden in der nächsten Zeit auch weiterhin von der VKU stichpunktmäßig durch Vor-Ort-Erhebungen beobachtet“, so das Busunternehmen. „Dieses Vorgehen, die den Schülerverkehr betreffen, stimmt die VKU eng mit dem Schulverwaltungsamt der Stadt Kamen ab.“
Der Elternprotest gegen überfüllte Schulbusse begann Ende September mit einer Online-Petition von Martin Plotek, dessen Kinder das Schulzentrum besuchen. Die Petition ist bislang 399 Mal unterzeichnet worden (Stand: 25.11.). Ob die VKU die Eltern mit ihren nun getroffenen Maßnahmen zufriedenstellen kann, muss sich noch zeigen.