Schulbusse in Kamen: „Wir haben ein Kapazitätsproblem“ Auch in Heeren bleiben Schüler stehen

Überfüllte Schulbusse: VKU reagiert auf „Kapazitätsproblem“
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Die Chancen steigen, dass Noel (13) und Mia (10) nicht mehr unfreiwillig zu Fuß zur Schule laufen müssen. Für die Schulbuslinie, mit der die beiden Kinder aus Kamen vom Markt zum Schulzentrum an der Gutenbergstraße fahren, setzt das Kreis-Verkehrsunternehmen VKU nun einen zusätzlichen Bus ein. Damit darf sich Martin Plotek bestätigt fühlen, der Vater von Noel und Mia.

Nachdem seine Kinder mehrfach wegen Überfüllung des Busses an der Haltestelle am Markt stehen gelassen worden waren, hatte Plotek eine Online-Petion für mehr Schulbusse gestartet. Die VKU reagierte mit einer Fahrgastzählung. Und das Ergebnis dürfte die betroffenen Schüler und Eltern nicht überrascht haben.

Ein Mann sitzt an einem Computer-Bildschirm-
Martin Plotek hatte eine Online-Petition für mehr Schulbusse gestartet. © Marcel Drawe

„Bereits zu Beginn unserer Zählungen der Linie stellten wir bei den Hinfahrten zum Schulzentrum morgens an der Haltestelle ,Kamener Markt‘ ein Kapazitätsproblem fest“, teilt VKU-Sprecherin Sabine Schröder auf Nachfrage mit. Und das scheint auch auf anderen Schulbus-Linien zu bestehen.

Zum Beispiel in Heeren-Werve. Dort, an der Haltesstelle Denkmal, steigt der zehnjährige Sohn von Sabrina Scheffer in den Schulbus zum Schulzentrum ein – oder versucht es zumindest.

Mutter beklagt überfüllte Busse

Ihr Sohn, der seit Beginn dieses Schuljahres zur Gesamtschule geht, sei schon mindestens zwei Mal nicht mitgenommen worden, weil der Bus zu voll gewesen sei. Er kommt aus Richtung Bönen und sei meist schon völlig überfüllt, wenn er Heeren erreiche, berichtet Scheffer, die sich deshalb um die Sicherheit ihres Kindes sorgt. Andere Eltern hätten von ähnlichen Erfahrungen berichtet, sagt Scheffler.

Eine Frau zeigt an einer Bushaltestelle auf den Fahrplan.
Sabrina Scheffer an der Haltestelle Denkmal in Heeren, an der ihr Sohn in den Schulbus steigt – wenn denn genug Platz ist. © Marcel Drawe

Und neu sind diese Probleme offenbar nicht. Schon ihr älterer Sohn, der inzwischen 19 Jahre alt ist, habe die Gesamtschule besucht, sagt die Frau aus Heeren: „Und auch da waren die Busse schon viel zu voll.“ Bereits damals sei es vorgekommen, dass Schüler an der Haltestelle stehen gelassen wurden.

Immerhin scheint Besserung in Sicht. Nachdem sie sich bei der VKU beschwert habe, habe sich ein Mitarbeiter die Situation im Schulbus angeschaut, berichtet Scheffer.

VKU will vor Ort hinschauen

Die VKU plane weitere Vor-Ort-Erhebungen, teilt Sprecherin Schröder mit. Womöglich führt das ja in Heeren zu ähnlichen Konsequenzen wie am Markt in Kamen. Allerdings plagt sich die VKU derzeit noch mit einem anderen Schulbus-Problem herum, für das sie „zeitnah“ nach einer Lösung sucht, wie Schröder mitteilt: „Es sind zu Spitzenzeiten bis zu 10 Schulbusse (meist Gelenkbusse) zeitgleich am Schulzentrum. Durch die zahlreichen ,Elterntaxis‘ am Kamener Schulzentrum, haben die Schulbusse große Schwierigkeiten, sich korrekt an den Abfahrtpositionen der Haltestellen aufzustellen.“