Iqony will Großbatterie in Bergkamen errichten Weitere Pläne für den Kraftwerksstandort

Pläne für das Kraftwerk: Iqony will Großbatteriespeicher errichten
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Die Tage des Steinkohlekraftwerks in Bergkamen sind gezählt. Bekanntlich plant die Steag-Tochter Iqony, das markante Bauwerk durch einen Gasturbinenneubau zu ersetzen. Doch das sind längst nicht die einzigen Pläne, die das Energieunternehmen für seinen Standort in Heil hat.

„Wir planen die Errichtung eines Großbatteriespeichers mit einer Leistung von 200 Megawatt (MW)“, erklärt Iqony-Sprecher Daniel Mühlenfeld auf Anfrage der Redaktion. Errichtet werden soll diese Anlage auf einer Fläche des Kraftwerksgeländes, auf der bislang Kohle lagerte.

„Insofern gibt es hinsichtlich des Flächenbedarfs keine Konflikte mit dem geplanten Neubau des Gaskraftwerks“, teilt Mühlenfeld mit – und lässt damit auch einen Einblick in die Zeitplanung des Energiekonzerns zu. Denn noch ist das Steinkohlekraftwerk in Betrieb, für das die Kohle aus dem Lager genutzt wird.

Dennoch sind die Pläne schon so weit gediehen, dass Steag Iqony derzeit Gespräche mit potentiellen Kunden führe, die die Speicherkapazität künftig nutzen würden. Vom Ausgang dieser Gespräche hänge es dann ab, ob Iqony diese Pläne tatsächlich umsetze. „Wir streben für die zweite Hälfte dieses Jahres eine Investitionsentscheidung an“, so Mühlenfeld.

Daniel Mühlenfeld ist Pressesprecher von Steag Iqony.
Pressesprecher Daniel Mühlenfeld erklärt, welche Pläne Steag Iqony für den Standort Bergkamen hat. © Iqony

Sollte der Speicher wirklich gebaut werden, dann könnte er in den Augen von Iqony dabei helfen, Ressourcen zu sparen und somit Klima und Umwelt zu schonen. „Wenn die Anlage gebaut wird, dient sie künftig der besseren Markt- und Netzintegration von Strom aus erneuerbaren Energien“, erklärt Daniel Mühlenfeld.

Die Idee dahinter ist simpel: Grüner Strom entsteht zum Großteil meist dann, wenn es windig ist und die Sonne scheint – und dann ist meist mehr Grünstrom im Netz verfügbar als tatsächlich benötigt wird. Steag Iqony, die über ihr Turbinenkraftwerk mittelfristig mit Gas und langfristig mit Wasserstoff Energie erzeugen wollen, haben dann kaum Absatzmöglichkeiten.

Schafft das Unternehmen allerdings Speicherkapazitäten insbesondere für grünen Strom, dann bleibt der zum einen nicht ungenutzt, und Iqony kann trotzdem Umsätze erwirtschaften. „Wenn dann später mehr Grünstrom benötigt wird, als Wind und Sonne zeitgleich hergeben, kann aus dem Speicher Energie eingesetzt werden“, erklärt Mühlenfeld das Prinzip.

Unabhängig davon arbeitet Iqony weiter an der Trassenplanung für die Gasleitungen, die für den Kraftwerksneubau benötigt werden und wofür die Lippe und die Lippeauen gekreuzt werden müssen.