Noch vor eineinhalb Monaten blickte Dr. Martin Brodde, Betreiber der Eishalle in Bergkamen, der bevorstehenden Eislauf-Saison mit großer Skepsis entgegen. Inzwischen macht er am Telefon einen deutlich gelasseneren Eindruck. Dabei hat sich seit Anfang Juli in der Halle nichts Grundlegendes geändert.
Da wollte Brodde eigentlich Übertragungen der Spiele der Fußball-Europameisterschaft öffentlich zeigen. Die Stadt machte ihm kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Es mangele an Brandschutz und die Fluchttüren seien zu schmal, so die Begründung. Für den bevorstehenden Eislaufwinter ließ das nicht unbedingt Gutes erahnen.
Inzwischen ist Brodde allerdings ziemlich sicher, dass die Schlittschuhläufer wie geplant ab dem 13. September aufs Eis dürfen. Zwar stehe noch ein finales Gespräch mit der Stadtspitze aus, sagt Brodde. Aber mit Einwänden rechnet er nicht mehr.

Schon kurz nach der Public-Viewing-Absage hatte Baudezernent Jens Toschläger erläutert, so eine Veranstaltung unterscheide sich massiv vom normalen Eislaufbetrieb, weil viel mehr Menschen auf dem Innenfeld stünden. „Der genehmigte Zweck der Halle ist nun mal Eissport“, hatte Toschläger seinerzeit gesagt.
Keine Zuschauer-Beschränkung
Und den wird es ab September am Häupenweg wieder geben. Zudem wird dort auch wieder Eishockey gespielt. Und zwar noch höherklassiger als zuletzt: Der EC Bergkamener Bären ist ohnehin ein Gründungsmitlied der 1988 ins Leben gerufenen Fraueneishockey-Bundesliga und spielt noch immer in der höchsten Klasse.

Zudem gelang den Männern des ESV Grizzlys Bergkamen der Aufstieg in die Regionalliga. Als 1. Vorsitzender des Vereins erhofft sich Brodde davon einen höheren Zuschauerzuspruch. Unter den gegebenen Umständen sei das wohl kein Problem, meint er.
Gastronomie wird teurer
Die Preise für das Eislaufen will Brodde stabil halten: Erwachsene zahlen 6 Euro, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren 5 Euro. „In der Gastronomie werden die Preise geringfügig steigen“, sagt er.
Der Hallenbetreiber blickt aber schon einmal über die neue Saison hinaus: Wenn die im April 2025 zu Ende geht, sollen die lange geplante Sanierung der Halle und der Bau eines neuen Daches beginnen.
Allerdings hofft Brodde, dass schon vorher ein wenig frischer Glanz in die Halle einzieht. Auf seinem Arbeitsplan steht noch die Erneuerung der Sanitäranlagen, die nach Möglichkeit noch vor der Hallen-Öffnung über die Bühne gehen soll.