
Die Mitarbeiter des Unnaer Ordnungsdienstes sind im Stadtgebiet ansprechbar und auf Patrouille. Demnächst aber fällt die Hälfte der Stellen weg. © Montage: Marcel Drawe
Stellen fallen weg: Unnas Ordnungsdienst schrumpft um die Hälfte
Ordnung und Sicherheit
Sie sollen für Ordnung und ein Gefühl von Sicherheit sorgen: Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes patrouillieren in Unna. Aber ihre Kräfte schwinden: Die Hälfte der Stellen fällt weg.
Was die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Unna angeht, bahnt sich ein Problem an. Die Stadt verliert die Hälfte ihrer Ordnungsdienst-Mitarbeiter.
Als der Ordnungsdienst 2008 in Unna eingeführt wurde, lautete die volkstümliche Bezeichnung „Stadtsheriff“: Die uniformierten Außendienstler sollen in der Stadt Präsenz zeigen. Eines der wichtigsten Ziele dieses Dienstes ist mehr Sicherheit – und dass die Bürger dies spüren. Diese Präsenz muss aber wohl schon bald erheblich zurückgefahren werden. Wie die Stadt Unna bestätigt, schrumpft der Ordnungsdienst von sechs auf drei Kräfte.
Ordnungsdienst schrumpft von sechs auf drei
Drei der Mitarbeiter, die in Stadt-Uniform patrouillieren, sind fest bei der Stadt Unna angestellt. Die anderen drei stellt das Jobcenter zur Verfügung: Die Stadt und das Jobcenter arbeiten hier im Rahmen einer Maßnahme zur Förderung Arbeitsloser zusammen. „Die Maßnahme wird nicht verlängert“, erklärte nun Stadtsprecher Christoph Ueberfeld. Zwei dieser Stellen fallen damit weg. Der dritte Ordnungsdienstler scheidet aus, da er in den Ruhestand geht.
Ab wann genau der Ordnungsdienst nun noch mit wie vielen Personen im Einsatz ist, konnte Ueberfeld nicht mitteilen. Aber der Wegfall der Jobcenter-Stellen trete im Laufe dieses Jahres in Kraft.
Mit dem Ordnungsdienst kommt die Stadt Unna dem Wunsch vieler Bürger nach Ordnung und Sicherheit nach. Die Außendienstler gehen Bürgerbeschwerden nach, etwa wegen illegaler Müllablagerungen, sie sind gemeinsam mit der Polizei bei Veranstaltungen auf Streife, sollen die Hunde-Anleinpflicht durchsetzen oder Jugendschutzkontrollen durchführen. Vor allem sollen die Uniformierten den Bürgern als Ansprechpartner dienen.
„Die Bürger haben ein Sicherheitsbedürfnis, und dem möchten wir gerecht werden“, so Ueberfeld. Die nun eintretende Personalreduzierung wird daher durchaus als Problem erkannt, wie der Stadtsprecher signalisiert. Man suche bereits nach einer Lösung.
„Zwingend notwendig“ vor dem Winter
Diese wird bereits von politischer Seite eingefordert. Drei Mitarbeitern sei es „unmöglich, effizient und in hoher Präsenz zu arbeiten“, schreibt die Fraktion „Wir für Unna“ (WfU).
Der Ordnungsdienst müsse wieder auf mindestens sechs Stellen aufgestockt werden, darauf dürfe nicht bis zur nächsten Haushaltseinbringung gewartet werden. Die Stellenaufstockung sei „zwingend notwendig, vor allem im Hinblick auf die nahende dunkle Jahreszeit“, schreiben die drei WfU-Ratsfrauen.
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
