Der Unterricht an der Hellweg-Realschule wird noch eine ganze Weile auch in den „Modulgebäuden“ laufen, die seit der Aufgabe der Anne-Frank-Realschule die benötigten Platzkapazitäten liefern. Erst „ab“ 2026 sieht sich die Bauverwaltung wieder in der Lage, die Planungen für einen Neubau wieder aufzunehmen. © Udo Hennes

Politik

Von Realschule bis Eishalle: Unna schiebt Bauprojekte auf lange Bank

Dass Unnas Bauverwaltung überlastet sei, war zuletzt oft zu hören. Jetzt macht die Stadt das Ausmaß konkret: Jedes zweite Projekt sei erst ab 2026 machbar. Auch wichtige Vorhaben müssen warten.

Unna

, 19.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Unnas Bauverwaltung fehlen die Mittel, um geplante oder sogar schon beschlossene Projekte angemessen begleiten zu können. Was in der politischen Diskussion über neue Baumaßnahmen schon mehrfach zu hören war, belegt die Stadt nun anhand einer Prioritätenliste. Sie zeigt auf, dass innerhalb der kommenden vier Jahre nicht einmal die Hälfte der jetzt schon vorliegenden Arbeitsliste abgearbeitet werden kann.

Die Stadt spricht von einer Prioritätenliste, die die bekannten Projekte in zwei Klassen aufteilt. Teil 1 der Auflistung besteht aus einem Aufgabenvolumen, das bis zum Jahr 2025 bewältigt werden könne, und ordnet die Punkte nach Priorität. Teil 2 ist so etwas wie die Vorratsliste. Ungeordnet findet sich darin alles, was nach derzeitigem Stand erst nach 2026 geschehen wird. Darunter sind Vorhaben wie der Neubau der Hellweg-Realschule in Massen, die Sanierung der Hellweg-Sporthallen, eine neue und größere Hauptwache für die Feuerwehr, die Sanierung des Hellweg-Museums sowie eine etwaige Sanierung der Eissporthalle.

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Zwischen den beiden Klassen gibt es eine gewisse Durchlässigkeit: Die Stadt zeigt auf, dass es durchaus denkbar sei, Projekte vom Lager auf die Werkbank zu holen, wenn dafür etwas gleich aufwendiges zurückgestellt wird.

Eine Eissporthalle bereitzustellen, gehört nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Auf der Prioritätenliste der Stadt befindet sich eine etwaige Sanierung daher nur in der Klasse, deren Abarbeitung ab 2026 denkbar ist. © Udo Hennes

Insgesamt listet die Bauverwaltung 114 Maßnahmen auf, von denen es 53 in die Arbeitsliste für die kommenden vier Jahre geschafft haben. Es sind nicht durchweg Neubauten, die sich auf der Liste finden. Auch Sanierung und Renovierung, technische Auf- und Umrüstungen, Inspektionen, Wartung und Reparatur oder auch Corona-Maßnahmen zum Beispiel für die Verbesserung der Belüftung stehen auf der Liste.

Die Erkenntnis für Unna ist, dass die Bürger auf viele seit langem geforderte Entwicklungen länger warten müssen als zunächst angenommen. Für die Hellweg-Realschule etwa bedeutet die Einstufung in Teil 2 der Liste nicht etwa, dass 2026 endlich mit einem Bau zu rechnen sei. Stattdessen könnten nun „ab“ 2026 zunächst die Planungsprozesse beginnen. Mit der Frage nach einem Standort – ob Freizeitbadgelände oder heutiges Gelände – wird sich der aktuelle Stadtrat wohl nicht mehr befassen müssen.

Bauen macht nur einen Teil der Arbeit aus

Überhaupt rangieren an der Spitze der Prioritätenliste Maßnahmen, die mit einem Neubau gar nichts zu tun haben. Betriebssicherheit und Werterhalt haben für die Stadt Priorität. Nach besagten Corona-Maßnahmen rangieren die Inspektion von Dächern und Decken, die Erfassung von Trinkwasserinstallationen, die Trennung von Lösch- und Trinkwasser sowie der Starkregenschutz auf den Spitzenplätzen der Liste.

Dabei gibt die Reihenfolge der Priorisierung nicht auch gleich die Reihenfolge der Abarbeitung vor. Denn auch der geordnete Arbeitsplan bis 2025 besteht zur Hälfte aus Projekten, die bereits im Gang sind. Darunter fallen etwa der Umbau der „Brücke“ in Königsborn oder der Kita- und OGS-Anbau für die Massener Schillerschule.

Als begonnen gelten Projekte bereits, wenn die Planungsphase läuft. So stehen auf der Prioritätenliste etwa auch der Neubau des Bildungsstandortes am Hertinger Tor oder der einer Rettungswache Ost, obwohl vor Ort nicht viel davon zu erkennen ist. Neue Räume für die Ganztagsbetreuung an Unnas Grundschulen werden ab 2023 ein Thema – das vermutlich auch über den aktuellen Ausführungshorizont bis 2025 reicht.

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