Blaulicht erhellte vor einem Jahr eine beschauliche Wohnsiedlung in Unna-Königsborn. Kurz vor dem Jahreswechsel 2023/24 sackte stellenweise der Untergrund weg, sodass sich plötzlich Schäden in Wohnhäusern zeigten. Sie wurden kurzfristig evakuiert, die Bewohner mussten woanders unterkommen. Zwei betroffene Gebäude am Hortensienweg sind nach wie vor gesperrt. Offenbar sind noch immer Dinge ungeklärt.
Großeinsatz in Königsborn
Es war der 30. Dezember 2023. Am Nachmittag ging der erste Anruf bei der Feuerwehr ein. An einem Haus im Königsborner Osten traten massive Risse in einer Außenwand auf. In der Folge rückten Einsatzkräfte unterschiedlichster Einheiten und Behörden an, um zunächst vor allem Menschen vor Schaden zu bewahren. Neben der Polizei war die Feuerwehr vor Ort, außerdem das Technische Hilfswerk (THW), der Kreis Unna als Untere Wasserbehörde, die Bezirksregierung (zuständig für eventuelle Bergbauschäden) und die für Kanalbau zuständigen Stadtbetriebe.

Stadt Unna lässt 20 Häuser evakuieren
Nach und nach wurden mehr Schäden gemeldet, auch ein Vorgarten war abgesackt. Die Stadt ordnete die Räumung von 20 Häusern an. Insgesamt 37 Personen waren betroffen in der Siedlung zwischen der Hammer Straße, dem Hotel Gut Höing und den Tennisplätzen an der Schwimmsporthalle. Aus Sicherheitsgründen achtete man streng auf die Einhaltung der Regeln. Ein Sicherheitsdienst wurde eingesetzt. Nur in Begleitung durften Bewohner noch einmal in ihre Wohnungen, um das Nötigste für sich und ihre Familien herauszuholen.
Die meisten allerdings konnten kurzfristig wieder komplett zurück in ihre Heime. Zwei Häuser hingegen wurden für unbewohnbar erklärt. Sperrbaken und Bauzäune am 30. Dezember 2024 belegen, dass sich daran noch nichts geändert hat.
Ursachensuche mit Gutachter
Warum waren Häuser und Flächen abgesackt? Im Januar 2024 begann die Ursachenforschung. Die Stadt Unna schaltete einen Gutachter ein, der zu diesem Schluss kam: Anhaltender Regen und ein damit verbundener starker Anstieg des ohnehin hohen Grundwasserstands in dem Wohngebiet sei Ursache für die Situation am Hortensienweg, die am Silvesterwochenende aufgetreten war. Und weiter: „In Folge dieser Ereignisse haben einzelne der in einigen Gebäuden installierten Wasserentlastungspumpen nicht nur Wasser, sondern auch Anteile des Bodens abgepumpt.“ Der andauernde Entzug des Bodens unter den Kellern habe die Standsicherheit einiger Gebäude beeinträchtigt. Später bestätigte der Kreis Unna das städtische Gutachten, während Anwohner des betroffenen Gebiets ihm sofort widersprachen.
Abgesackte Häuser am Hortensienweg: Untere Wasserbehörde bestätigt Gutachterbewertung
Kritik an Stadt Unna und ihrem Gutachter: Hortensienweg-Anwohner gehen zum Anwalt