
© hennes
Unna braucht Eis: Mehr Sport ist denkbar, eine kleinere Eisfläche nicht
Politik
Auf die Idee eines abgespeckten Eissportangebotes in Unna lässt sich die Bürgerinitiative für den Erhalt der Halle nicht ein. Dem Sport sei damit nicht gedient, der Wille des Bürgers werde nicht erfüllt.
Eine kleinere Eisfläche mit Betrieb nur in den Wintermonaten, dafür aber der Ausbau der Halle zu einem Trendsportzentrum für die jüngere Generation – mit diesem Vorschlag waren Unnas Bündnisgrüne am Wochenende in die Öffentlichkeit gegangen. Die Initiative „Unna braucht Eis“ lehnt zumindest die erste Hälfte dieses Vorschlags ab.
Eine Verkleinerung der Eislauffläche würde bedeuten, dass in Unna weiterhin kein Wettkampfsport auf Kufen ausgeübt werden könnte. Insofern sei dem Sport mit so einer Anlage nicht gedient, erklärt Wilhelm Ruck von „Unna braucht Eis“ in einer Reaktion auf den Vorschlag der Grünen.
Zudem würde eine solche Minimallösung dem Wortlaut und Sinn des Bürgerentscheides widersprechen, mit dem sich Unnas Wahlberechtigte vor einem Jahr für den Erhalt der Eishalle ausgesprochen haben.
Ebenso lehnt „Unna braucht Eis“ die Idee ab, die Kälteanlage nur in den Wintermonaten laufen zu lassen, um den Energieverbrauch zu senken. Der Ganzjahresbetrieb sei für Unnas Eishalle ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Hallen in der Region und mache den Betrieb wirtschaftlicher.
Technische Lösungen für mehr Energieeffizienz
Hinweise auf die Klimawirkung einer Eishalle blendet allerdings auch „Unna braucht Eis“ nicht aus. Die Initiative weist auf eigene Vorschläge zur Verbesserung der Energetik hin: „Unseres Erachtens gäbe es hier interessante technische Lösungen, um insbesondere die Umwelt- und Klimabilanz der Halle zu optimieren. Setzen wir etwa zur Deckung der benötigten Primärenergie konsequent auf ein Blockheizkraftwerk, um aus der der Abwärme der Kühlanlage Strom zu gewinnen, auf Öko-Strom, Photovoltaik und Energierückgewinnung, so ließe sich der ökologische Fußabdruck bereits entscheidend verbessern.“ Tatsächlich gab es einmal einen Energieverbund zwischen der Eishalle und der benachbarten Schwimmsporthalle, der aber aufgelöst worden ist.
Andere Sportarten willkommen – als Zusatz, nicht als Ersatz
Gegenüber dem Gedanken, dass die Eishalle mehr bieten könne als nur Eissport, zeigt sich aber auch „UbE“ aufgeschlossen. Die Grünen hatten angeregt, die Halle und ihre Außenanlagen zu einem Zentrum für moderne Trendsportarten zu entwickeln und als Ort der offenen Jugendarbeit in die Quartiesrarbeit für Königsborn einzubinden. „Wir sehen an verschiedenen Stellen durchaus Verhandlungspotenzial“, erklärt Ruck. „Insbesondere die Ausführungen zu den Outdoor-Sportanlagen finden ohne weiteres unsere Zustimmung.“
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
